"Herr, ich bin nicht würdig, daß Du eingehest unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund!" (Matth. 8. 8.)
Ein Hauptmann fleht zu Jesu Füßen
Für seinen Knecht, und Jesu Mund
Gibt ihm den Trost, den himmlisch süßen:
"Ich komm' und mache ihn gesund!"
"Nein!" ruft er da - "ein Wort nur sage,
Dann ist mein Knecht der Krankheit los!
Daß Dich Dein Fuß zu mir, Herr, trage
Ich bin nicht wert ein Glück so groß!"
Und Jesus staunt ob solchem Worte,
Ob solchen Glaubens Kraft und Glut:
"Zieh' hin zu Deines Hauses Pforte, -
Mit Deinem Knecht steht's wieder gut!
Denn wie Du glaubst, soll Dir geschehen!" -
Und in derselben Stunde schon
War frei der Knecht von allen Wehen, -
So groß ist frommen Glaubens Lohn!
O Herr, auch meine arme Seele
Ist matt und wund und krankt schon lang',
Ich bin's nicht wert, - weil stets ich fehle! -
Daß ich so hohen Gast empfang'!
Doch sprich ein Wort, - die Schuld wird schwinden,
Die Sünde weicht; ja, mach' gesund
Mein Herz, und laß es Gnade finden.
Tu' reich ihm Dein Erbarmen kund!
Ich glaube mit des Hauptmanns Glauben
So fest an Deine Macht und Huld,
Daß nichts mir soll die Hoffnung rauben,
Ob noch so schwer auch meine Schuld!
In tiefster Reu', in festem Hoffen,
In heißer Lieb' knie' ich vor Dir!
Sprich nur ein Wort, - dann steht mir offen
Der Himmel dort, - Dein Herz schon hier!
Cordula Peregrina. (C. Wöhler.)
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