Gnadenbild, das schon über 200 Jahre in der ehemaligen Karmeliten- jetzt St. Joseph's Pfarrkirche der Leopoldstadt zu Wien sich befindet.
Der ehrw. Karmeliter P. Dominicus a Jesu Maria fand dieses Bild einst unter einem Schutthaufen in Rom. Er trug es in seine Zelle, reinigte und ehrte es. Einst kniete er eine Gnade zu erbitten vor dem Bilde, da bemerkte er Staub daran und wischte es sogleich mit seinem Sacktuch ab, indem er sagte. "O reinste Jungfrau! Es ist in der gazen Welt nichts würdig, Dein Antlitz zu berühren und abzuwischen. Da ich aber nichts Besseres habe als dieses Tuch, so nimm den Willen für das Werk." Da sah er wie das Bild das Haupt neigte (und dieses von jetzt an so blieb, obwohl früher dasselbe gerade gestanden.) Zugleich vernahm er die Worte Mariä: "Fürchte dich nicht, mein Sohn, denn Deine Bitten sind erhört und zwar zur Belohnung für die Liebe, die Du zu meinem Sohn und zu mir hast. Verlange noch eine Gnade." Und sogleich bat er für einen verstorbenen Wohltäter um Befreiung vom Fegfeuer. Maria versprach Erfüllung, nur solle er noch einige hl. Messen lesen. Nach einigen Tagen erschien ihm Maria mit der erlösten Seele. Da bat Dominicus dass Maria Alle jene, welche sie in diesem Bilde andächtig verehren, barmherzig erhören möge. Und Maria antwortete ihm. "All Jenen, welche mich diesem Bilde andächtig verehren und zu mir ihre Zuflucht nehmen, will ich ihre Bitten gewähren und viele Gnaden erweisen, besonders aber sie dann erhören, wenn sie um Erquickung und Erlösung der armen Seelen im Fegfeuer bitten werden."
Nach des P. Dominicus Tod erhielt Kaiser Ferdinand II. und nach ihm seine Gattin Eleonora das hl. Bild. Diese vermachte es dem Karmelitenkloster der Leopoldstadt, wo Dominicus begraben liegt. (Der Altar, wo das Bild sich befindet ist privilegiert.)
Carl Poellath, Schrobenhausen (vor 1900)
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