Donnerstag, Juni 12, 2008

Das wundertätige Kreuz zu Aschach an der Donau

Zur Geschichte des Kreuzes

Das wundertätige Kreuz zu Aschach an der DonauAls im Dezember 1693 die zwei Schiffsleute Adam Neundlinger und Johannes Kräml "bei großem Wasser und hergeronnenem Eisstoß" Holz aus der Donau auffingen, zogen sie auch ein ziemlich großes und schweres Holzkreuz ans Land. Sie wollten es schon zum Verbrennen zusammenhacken, da bemerkten sie, dass das Bildnis des Gekreuzigten aufgemalt war. Daher haben sie sich eines Besseren besonnen und stellten es oberhalb des Marktes (in der Nähe des neuen Kraftwerkes) im Freien zur Verehrung auf.
Es wechselte in der Folgezeit den Standort (z.B. Ölberg in Kellnering), und man wollte es sogar zum zweitenmal verbrennen. Eine Zeitlang war es an einer Felber (Weide) angebunden, bis sich im Jahre 1700 der kranke Fasszieher Stephan Mitterbauer im Schlaf gedrängt fühlte, er solle das bereits unkenntlich gewordene Kreuz renovieren lassen. Er trug es selbst zu einem gewissen Maler Franz Umfahrer, der es kunstvoll erneuerte.
Mitterbauer und seine ebenfalls kranke Frau wurden, wie es in einer alten Urkunde heißt, auf diese Tat hin ohne Gebrauchung eines Mittels geheilt. Am Gründonnerstag 1700 stellte Mitterbauer das renovierte Kreuz wieder an dem alten Platz auf. Schon am Karfreitag kamen aus einer Bewegung auch andere Personen dorthin, und rasch nahm die Verehrung zu, sodass oft an einem Tag an die 300 Personen gleichzeitig vor dem Kreuz ihre Andacht verrichteten. Um das Kreuz gegen das Wetter zu schützen, stellte man eine Holzhütte auf, ja man wollte eine eigene Kapelle bauen.
1701 ordnete der damalige Bischof von Passau, Kardinal Johann Philipp Graf von Lamberg, an, dass das Kreuz in die St.-Johannis-Kapelle (jetzt Pfarrkirche) zu bringen sei. Der hochw. Herr Johann Albrecht Josef, Freiherr von Oedt, Pfarrer in Hartkirchen, hat am 4. Juni 1701 diesen bischöflichen Auftrag ausgeführt. Seither prangt dieses geschichtlich bemerkenswerte Kreuz, von einem Strahlenkranz umgeben, bis zum heutigen Tag über dem Hochaltar. Kreuz und Strahlenkranz sind allerdings schon sehr reparaturbedürftig.
Möge allen Besuchern und Wohltätern dieses Gotteshauses das "Donaukreuz" ein Zeichen des Segens sein!

Wir aber müssen uns rühmen im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus: In IHM ist für uns das Heil, das Leben und die Auferstehung; durch IHN sind wir gerettet und erlöst. Alleluja!
(Eingangslied aus der Messe vom hl. Kreuz)

Wohin auf Erd' auch immer die Menschenwege geh'n, glückselig alle jene, die nach dem Kreuze seh'n.

Kirchl. Druckerlaubnis: B. O. Linz, Zl. 1515/59, Herausgeber: Pfarramt Aschach a. d. Donau - Druck: Voggenhuber, Eferding