Montag, November 27, 2006

Maria Schutz - zum Heiligen Bründl

Maria SchutzPassionisten
Seit uralten Zeiten wird beim "Heiligen Bründl" am Nordabhang des Sonnwendsteins die liebe Mutter Gottes verehrt. Im Pestjahr 1679 gelobte die Gemeinde Schottwien, dort eine Kapelle zu errichten.

  • 1722 Einweihung der Kapelle
  • 1728/38 Bau der jetzigen Kirche
  • 1826 Brandstiftung. Das Innere der Kirche bleibt erhalten: "Maria Schutz steht allen Feinden zum Trutz."
  • 1925 Der Passionistenorden (Exempte Kongregation) übernimmt die Wallfahrtsseelsorge.
  • 1945 Fünf Wochen wird die Kirche gegen die Angriffe der Russen verteidigt. Kirche und Kloster erhalten 66 Granateinschläger. Das Innere der Kirche bleibt aber erhalten: "Maria Schutz steht allen Feinden zum Trutz."
Nach dem ersten und nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche renoviert. Hinter dem Hochaltar plätschert aber ständig frisch und klar die hl. Quelle. Tausende Pilger holen dort Labung.

Die Passionisten

Passion bedeutet Leiden. Die Passionisten sind Missionare vom Kreuz und Leiden Jesu Christi. Christus kommt einst zu richten die Lebendigen und die Toten. Da ist nur eines für Dich und für mich wichtig: Haben wir Christus geliebt? Haben wir aus Liebe zu Christus dem Nächsten gedient? Liebe setzt voraus, daß wir den Geliebten kennen und gern an ihn denken. Daher betrachten die Passionisten das Leben und Leiden Jesu Christi und wollen alle lehren, das Gleiche zu tun.
Der Ordensstifter der Passionisten (der hl. Pauls vom Kreuz, Lombarde, gestorben 1775 in Rom) ruft seinen Jüngern zu: "In der Welt ist eine satanische Undankbarkeit gegenüber dem Leiden und Sterben des Sohnes Gottes. Brecht diese Undankbarkeit!"

Die Passionisten sind über die ganze Welt verbreitet. Bei ihnen finden Priester und Laien hohe Erfüllung ihres Lebens. Beschauung und Apostolat sind in der Lebensordnung der Passionisten harmonisch vereint. Die Passionisten pflegen das persönliche Gebet und die gemeinsame Liturgie. In den Klöstern größerer Einsamkeit verrichten sie Matutin und Laudes zur mitternächtlichen Stunde. An den Festen erster Klassse werden Vesper, Matutin und Laudes gesungen. Das feierliche Hochamt krönt den Festtag. Im Apostolat ist es Passsionistenideal, Volksmissionar zu sein. Aber auch in der Weltmission sind viele Passionisten tätig.
Zu den Passionisten gehören verschiedene Zweige von Schwesternkongregationen. Genannt seien nur die Klausurschwestern in Sittard, Holland und die Schwestern von der hl. Gemma, Mook, ebenfalls Holland. Die letzteren leisten Missionshilfe in Südamerika.
Wer als Priester, Laienbruder oder Schwester in vorzüglicher Weise Jesus Christus, dem Gekreuzigten, dienen will, wende sich an

H.H. P. Rektor C.P., Wallfahrtskirche, Maria Schutz a.S., Niederösterreich

Gebet zum hl. Paul vom Kreuz

Herr Jesus Christus, Du hast den hl. Paul mit einer großen Liebe erfüllt, damit er das Geheimnis des Kreuzes verkünde; auch wolltest Du durch ihn in der Kirche eine neue Ordensfamilie erblühen lassen; verleihe uns auf seine Fürbitte die Gnade, daß wir Dein Leiden beständig auf Erden verehren, und so im Himmel dessen Frucht erlangen dürfen.

Gebet zum hl. Gabriel Possenti, einem Jugendheiligen aus dem Orden der Passsionisten.

O Gott, Du lehrtest den hl. Gabriel, unablässig die Schmerzen Deiner lieben Mutter erwägen und erhobest ihn durch sie zur Glorie der Heiligkeit und herrlicher Wunder; gib uns um seiner Fürsprache und um seines Beispiels willen die Gnade, uns den Tränen Deiner Mutter so anzuschließen, daß wir durch ihren mütterlichen Schutz das Heil finden.

Gebet zur hl. Gemma

Gott, der Du die hl. Gemma zum Abbild Deines leidenden Sohnes gemacht hast, gib uns auf ihre Fürsprache, daß wir am Leiden Christi teilhaben und so auch zur ewigen Glorie gelangen. Amen.
Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien vom 2. Oktober 1963, Zahl 7006/3

Siehe dazu auch diesen Beitrag

Montag, November 20, 2006

Missionsandenken 1857 Stadtpfarrei Feldkirch

Grußgebet zum Kreuze des Herrn.
(Von dem heiligen Anselmus.)

Sei gegrüßt, o heiliges Kreuz, unser Licht und unsere Kraft! Sei gegrüßt, o Stätte unserer Erlösung, unser Lob und unsere Glorie! Sei gegrüßt, o Zeichen des Heils, o Trost der Traurigen und unbezwingliche Mauer gegen alle Kraft des Feindes! Sei gegrüßt, o Fahne des Heils, geweiht durch den heiligen Fronleichnam Christi und mit seinen heiligen Gliedern wie mit eben so vielen Edelgesteinen geschmückt! O du heiliges Kreuz! das du würdig warst, den Preis unserer Erlösung zu tragen und uns ewige Herrlichkeit zu erwirken, sei die Hoffnung meiner Auferstehung vom Tode, mein Triumph über die feindlichen Mächte, die Arznei meiner Krankheit, der Stab meines Alters, die feste Stütze in allen meinen Trübsalen. Durch dich erneuere mich und führe mich zum ewigen Leben, der an dir gehangen, Jesus Christus, mein göttlicher Erlöser, dem Lob, Ehre, Herrlichkeit und Anbetung sei in Ewigkeit. Amen.

Ewiger Vater! ich opfere dir auf das kostbarste Blut Jesu Christi zur Abbüßung meiner Sünden, und für die Bedürfnisse der hl. Kiche.

100 Tage Ablaß, so oft man dieses Gebetlein spricht, aus Verleihung von Papst Pius VII. den 29. März 1817.

Freitag, November 17, 2006

Das Zisterzienserstift Stams


Der Hochaltar von Bartime Steinle, 1609/1613

Sonntag, November 05, 2006

Maria Straßengel - das Gnadenbild und das Wurzelkreuz

Die Legende erzählt, Markgraf Ottokar habe das in Straßengel verehrte Bild Mariens von einem Kreuzzug aus Jerusalem mitgebracht. Das derzeit verehrte Bild zeigt Maria als Mädchen in einem langen, blauen, mit goldenen Ähren bestickten Kleid, das von einem goldenen Gürtel zusammengehalten wird. Ihre langen, blonden Haare sind aufgelöst. Sie steht auf einer Blumenwiese. Den Hinergrund bildet ein rostbrauner, sternenbedeckter Himmel. Man nennt die Darstellungsweise "Madonna im Ährenkleide" und es gibt sie auch an zahlreichen anderen Orten Europas. Das Gnadenbild, das jetzt auf dem Hochaltare seinen Platz hat, ist eine Kopie aus dem späten 14. bzw. beginnenden 15. Jh. Es kann daher nicht identisch sein mit dem von Markgraf Ottokar geschenkten Bild. Bei der Restaurierung der Kirche 1884/85 erhielt es seinen jetzigen Platz auf dem aus weißem Marmor gemachten Hochaltar über der Aussetzungsnische.
Nach Straßengel wallfahren die Menschen seit dem 12. Jh. von nah und fern und bringen ihre Anliegen und Nöte mit der Fürbitte Mariens vor Gottes Angesicht. Zahlreiche Votivbilder an den Wänden der Kirche geben Zeugnis von dem tiefen Glauben, mit dem Menschen in ihrer Hilflosigkeit Zuflucht bei Maria in Straßengel suchten. Auch heute noch kommen sie, einzeln und gemeinsam, um ihre Bitten mit der Fürbitte Mariens zu vereinen und leisten so der Aufforderung Christi Folge: "Bittet und ihr werdet empfangen".

Unterhalb des Gnadenbildes ist im Hochaltar in einem Glasschrein ein kreuzförmiges Reliquiar, das das sogenannte "Wurzelkreuz" enthält. Eine Chronik des Stiftes Rein aus dem 14. Jh. berichtet, ein Hirt habe um das Jahr 1255 in der Nähe der Gnadenkapelle sein Vieh gehütet. Als die Tiere unter einer Tanne ungewöhnliche Unruhe zeigten, ging er der Sache nach und fand, aus einer Wurzel gewachsen, das Bildnis des Gekreuzigten: deutllich erkennbar das Haupt mit geöffnetem Mund, Haupt- und Barthaar aus feinen Wurzelfasern und ein gegliederter Körper mit zur Kreuzigung ausgespannten Armen und gekreuzten Füßen. Der Hirte meldete seinen Fund dem Abt von Rein, der seinerseits den Erzbischof von Salzburg benachrichtigte. Dieser begab sich nach Rein. In seiner und des Abtes Gegenwart mit viel Volk als Zuschauern wurde das Bildnis von der Wurzel gelöst und in die Kirche übertragen. Alsbald wurde dieser Fund als wunderbares Ereignis gewertet und das Fest der Kreuzauffindung (3. Mai), das dem hl. Kreuz zu Jerusalem galt, wurde auch zu einem Verehrungstag für das Kreuz zu Straßengel. Pflanzenphysiologen bestätigen, daß an dem Wurzelgebilde keine menschliche Bearbeitung vorgenommen worden sei.

Maria Straßengel bei Graz

Heiligtümer, die auf Berghöhen stehen, zeugen oftmals von hohem Alter. So auch die der Cistercienserabtei Rein gehörige Wallfahrtskirche Maria-Straßengel bei Graz. Von einem Ausläufer des sogenannten Frauenkogels blickt sie weithin ins Murtal und auf die Gipfel und Höhenzüge des Grazer Berglandes und der Gleinalpe. Sie steht auf dem Platz eines uralten Wachtturmes, der in der slawischen Besiedlungszeit strazelnik hieß, was so viel wie Wachtturm oder -berg bedeutet. Daraus leitet sich das mittelalterliche strazinola und der heutige Name Straßengel für Ort und Kirche ab.
Schon in der Urkunde aus dem Jahre 860 wird an dieser Stelle ein Kirchlein erwähnt, das zum Erzbistum Salzburg gehörte und in der Hauptpfarre Gratwein lag. Im Jahre 1129 kamen, von dem Traungauer Markgrafen Leopold gerufen, Cistercienser aus Ebrach in Franken in die Steiermark und ließen sich in Rein nächst Gratwein nieder. Ihnen überließen die Erzbischöfe Eberhard I. und II. das schon erwähnte Kirchlein zur Abhaltung des Gottesdienstes für die Konversbrüder, die auf den von Markgraf Ottokar III. vermachten Höfen Retz, Straßengel und Judendorf die Feldarbeit errichteten. Auch ein Marienbild erhielten sie von Ottokar, das er 1157 vom Kreuzzug heimgebracht hatte. 1209 wird die Kapelle in einer Urkunde ausdrücklich als Marienkapelle erwähnt. So geht die Marienverehrung auf dem Straßengler Berg bis ins 12. Jh. zurück. Um das Jahr 1255 fällt die Auffindung des sogenannten Wurzelkreuzes, ein aus einer Wurzel gewachsenes Kreuzesbild, das sich in der Folgezeit ebenfalls als Anziehungspunkt frommer Andacht und Wallfahrt erwies.
Die heute bestehende Kirche samt ihrem Hauptturm entstand zwischen 1346 und 1366 unter den Äbten Hartwig und Selfried von Rein. Bei der Planung und Finanzierung des Baues wurden sie von zwei Mitbrüdern namens Johannes und Markus Zeyriker tatkräftig unterstützt. Diese stammten aus Wien und widmeten einen Großteil ihres Erbes dem Bau des Heiligtumes. Sie dürften auch ein Bindeglied zur Wiener Dombauhütte darstellen, deren Einfluß auf den Kirchenbau zu Straßengel erkennbar ist.
Ebenso steuerten Stände und Landbewohner der Steiermark 5000 Pfund Silber zum Bau der Kirche bei, die schon am 8. September 1355 von Bischof Ulrich III. von Seckau geweiht werden konnte. Das Marienheiligtum erfreute sich bald eines regen Zulaufes. Es wird sogar berichtet, daß an manchen Tagen der Gottesdienst auch im Freien abgehalten werden mußte, da der Kirchenraum die Menschenmenge nicht faßte. Viele Schenkungen trugen zur Ausgestaltung und Verschönerung des Gotteshauses bei. Zum Hauptturm erstand ein niedrigerer Glockenturm - mutmaßlich über den Grundmauern des alten Wachtturmes erbaut - mit einem Treppentürmchen. In den Glockenturm wurde eine zweigeschossige Kapelle eingebaut. Im Turm hängen drei Glocken, von denen die zwei größeren aus den Jahren 1455 und 1681 stammen.
Die bedeutendste Änderung erfuhr die Kirche durch den Anbau einer barocken Seitenkapelle und des Sakristeigebäudes mit einem Oratorium im Obergeschoß. Ihm fielen 1754 die schönen gotischen Fenster der Nordseite zum Opfer. Mit dem Standbild der hl. "Anna selbdritt" erhielt die Kirche ein drittes Gnadenbild als Mittelpunkt einer großen Annabruderschaft, die zeitweise sehr großen Anklang fand. Das Mitgliederverzeichnis dieser Bruderschaft ist noch vorhanden.
Im Jahre 1788 kam es unter der Regierung Kaiser Josefs II. zu einer gefährlichen Situation, als die Auflassung und der Abbruch der Kirche angeordnet wurde. Doch die umwohnende Bevölkerung erreichte die Rückgängigmachung des Aufhebungsdekretes. In der Folgezeit blühte die Kirche zu Straßengel wieder zu einer weither besuchten Gottesdienst- und Wallfahrtsstätte auf. Sie gilt auch noch in unseren Tagen als ein Heiligtum, das nicht bloß wegen seiner malerischen Lage und künstlerischen Schönheit, sondern auch zu siller Einkehr und frommem Gebet besucht wird.