Dienstag, Juli 31, 2007

Ursprung des Gnadenortes Maria Hietzing


1. Türkenbelagerung Wiens 1529. "Maria Hietzing", Federzeichnung auf Stein von Heinrich Schwemminger, Historienmaler (geb. zu Wien 1803, gest. daselbst 1884). Aus einer Folge von 6 Blatt "Altwiener Mandelbogen" 1825 aus dem Verlage von Jos. Trentsensky in Wien.

Archiv Immaculata-Zentrum, CH-9050 Appenzell (Schweiz)

Samstag, Juli 21, 2007

Das Salzburger Loretto-Jesukindlein

Das gnadenreiche Loretto-Kindlein von Salzburg, aus Elfenbein kunstvoll geschnitzt, ist ohne Postament etwa zehn Zentimeter hoch. Mutter Euphrasia Silberrath, Professin des Terziarinnenklosters in Säckingen, später Oberin und Gründerin des Klosters in Ensisheim, ein wahrer Spiegel klösterlicher Frömmigkeit, hatte das liebliche Elfenbein-Figürchen von einer Gräfin geschenkt erhalten. Auf inständiges Bitten hin überließ sie das Kindlein dem ehrw. Kapuzinerpater Joh. Chrysostomus Schenk aus dem freiherrlichen Geschlechte von Castell zu seiner Verehrung. Wundersam zart, tief und innig liebte und verehrte der bald allgemein der "Christkindl-Pater" genannte Kapuziner sein Jesulein. Er fertigte ihm ein violettes Kleidchen mit roten Bändchen an, und um es immer und überall bei sich haben zu können, ließ er ihm ein kleines hölzernes Kästchen machen. (Original-Kleidchen und -Kästchen werden noch in unserem Kloster aufbewahrt und nachgemacht, sog. "Stammhäusl".) Das Jesuskind hinwieder lohnte dem Pater seine Liebe mit außerordentlichen Gnaden- und Hulderweisen. Wiederholt zerbrochen, heilte es sich selbst wieder. Dem Pater genommen oder von ihm ausgeliehen, kehrte es mehrmals wunderbar zu ihm zurück. Es verlieh ihm eine wundersame Herzenskenntnis und offenbarte ihm geheime und zukünftige Dinge. Am 25. November 1634 starb Pater Chrysostomus als Definitor und Guardian im Kloster Delsberg (dem heutigen Delémont) im Rufe der Heiligkeit. Im Jahre 1650, nach vielen Bemühungen erst, erhielt Mutter Euphrasia wieder ihr liebes Kindlein. Sie war inzwischen nach Salzburg in das Kloster der Kapuzinerinnen zu St. Maria Loretto gekommen, wo nun auch das Jesuskind daheim sein wollte. Durch auffallende Gebetserhörungen, wunderbare Heilungen und zahllose Gnadenerweise zog es immer mehr Verehrer an sich. Dankbare Liebe beschenkte es mit kostbaren, gold- und perlengeschmückten Kleidchen, Krone, Zepter und Kreuz. Auf vergoldetem Postamentchen befestigt, wird es auf einem, ihm eigens errichteten Altare zur Verehrung ausgestellt. Hilfesuchenden setzt man das Gnadenkindlein auf den Kopf und segnet sie damit. - Eine ausführlichere Geschichte des Gnadenkindleins und der bis zur Stunde fortdauernden wunderbaren Gebetserhörungen, sowie Andachten und Gebete zum Jesuskind enthält das im Kloster erhältliche Büchlein. Dort sind auch gegen entsprechende Almosen kleine Statuen des Lorettokindleins in verschiedenen Ausführungen (Lorettokindlein mit Krone und Prachtkleidchen von S 3.20 bis S 30.--, Lorettokindlein im Stammhäusl mit violettem Kleidchen von S 3.-- bis S 9.--) und andere geweihte, am Gnadenkindchen berührte Gegenstände: Bildchen, Hemdlein etc., auch Öl aus der Lampe, die vor demselben brennt, zu erhalten. Wer immer durch Almosen das arme Kloster unterstützt, hat Anteil an all den Gebeten und guten Werken, welche die Nonnen täglich für ihre Wohltäter aufopfern.

Adresse: Kapuzinerinnenkloster St. M. Loretto, Salzburg, Östereich, Paris-Lodron-Straße 6.
Aus: Faltblatt: "Tagzeiten zum gnadenreichen Kindlein Jesu verfaßt vom ehrw. Kapuziner-Pater Chrysostomus Schenk v. Castell, +1634. Im Selbstverlag des Lorettoklosters in Salzburg. Druck von Anton Pustet in Salzburg. (Herausgegeben um 1900)