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Samstag, April 28, 2007

Gebet zur Gnadenmutter von Maria Lanzendorf

Mit gar manchem Weh im Herzen
Zog ich, Mutter, her zu Dir;
Stillen Trost in allen Schmerzen,
Hilf' und Heil such' fromm ich hier!
So voll Milde blickst im Bilde
Du herab auf mich, Dein Kind,
Daß die Schmerzen tief im Herzen
Fast schon wie verschwunden sind!

Immer will Dein Kind ich bleiben,
Bleib' nur Du mir Mutter auch,
Will mit Leib und Seel' verschreiben
Dir mich bis zum letzten Hauch!
Hilf' auch Jenen, die mit Tränen
Dir ich leg' an's Herz so gern,
Und behüte Du voll Güte
Meine Freunde nah' und fern!

Cordula Peregrina (C. Wöhler)

Mit erzbischöflicher Approbation - Gregor Fischer, Innsbruck

Montag, Februar 20, 2006

Cordula Peregrina: Der Sohn und die Mutter

Marienlieder für alle, welche außerhalb der Kirche stehen.

"Und eintretend in das Haus, fanden sie das Kind mit Maria, Seiner Mutter." Matth. 2. 11.

Du liebst den Lenz, dess' milder Hauch
Der Welt ein neues Leben bringt,
Der Wald und Flur und Baum und Strauch
Mit frischem Blütenkranz umschlingt; -
Und jenen Frühling liebst du nicht,
Der - nach so langer Winternacht -
Das Krippenknösplein süß und licht,
Die Kreuzesros' dir hat gebracht?

Du liebst den Berg im Alpental,
Dem still der klare Quell entspringt,
Der lebenspendend allzumal
Sich dann durch Wald und Wiesen schlingt; -
Und jenen Heilsberg liebst du nicht,
Aus dessen unentweihtem Schoß
Das Lebenswasser klar und licht,
Der Gnadenquell für alle floß?

Du liebst den Leuchtturm, der in Not
Und Nacht zum sicher'n Port uns weis't,
Daß - ob Gefahr und Sturm auch droht -
Doch frohen Mut's der Schiffer reis't, -
Und jenen Leuchtturm liebst du nicht,
Der nach dem rechten Friedensport,
Nach Bethlehem mit mildem Licht,
Nach Golgatha weis't fort und fort?

Du liebst den Acker, der dir trägt
Viel gold'ne Frucht in jedem Jahr,
In dessen Schoß das Korn gelegt
Zur Nahrung deines Leibes war; -
Und jenen Acker liebst du nicht,
Der dir das Lebensbrot gewährt,
Das Priesterhand so oft uns bricht,
Und das uns für den Himmel nährt?

Du liebst den Weinstock, der dir bringt
Der edlen Traube Saft und Glut,
Die deines Lebens Saft verjüngt
Und frisch und froh dir macht den Mut. -
Und jenen Weinstock liebst du nicht,
Der eine Traube dir gebracht,
Aus der das Blut in Strömen bricht,
Das rein dich wäscht und stark dich macht?

O Christ, wie ist es möglich nur,
Daß Du so kalt für Jene bist,
Die unter aller Kreatur
Die reinste und die hehrste ist!
Wie arm muß doch die Kirche sein,
Die dir das süße Glück verwehrt,
Daß - wie ein Kind in Liebe rein -
Dein Herz des Heilands Mutter ehrt!

Ja, Gottes Mutter! - Glorreich' Wort,
Dem froh sich Mensch und Engel beugt,
Vor dem erbebt der Hölle Pfort',
Und so der Jungfrau Sieg bezeugt!
Ja, Gottes Mutter! - Wort so groß, -
Zum Himmel macht's die arme Welt,
Denn dieser Mutter keuscher Schoß
Barg Gottes Sohn als schützend' Zelt!

Und wenn dich doch des Heilands Blut
Vom Fluch befreit, von Schuld wusch rein,
Da wollt'st du nicht voll heil'ger Glut
Für Sie, die Ihn geboren, sein?
Ist's möglich, daß du Jesum liebst,
Und Seine Mutter kalt verschmähst,
Daß du dich Ihm zu eigen gibst,
Und doch zu Ihr als Kind nicht gehst?

O mach' dich los, du armes Herz,
Von deines Glaubens falschem Wahn,
Kehr' um - aus Irrtum, Nacht und Schmerz -
Wie es so viele schon getan!
Und hat man dir bislang verwehrt
Dein Kindesrecht und Kindesglück, -
Zur Kirche, die Maria ehrt,
Zur Kirche Christi kehr' zurück!

Cordula Peregrina, Schwaz, Tirol

Bild: Maria-Hilf in Bozen

Marienrosen entsprossen zu Füßen uns'rer lieben Frau.

"Wie ein Lied zum Singen bist Du ihnen, das mit süßem, lieblichen Ton man singt." (Ezechiel 33, 32.)

Wem ist nicht schon unwillkürlich dies Wort des Propheten aus dem Herzen über die Lippe gequollen vor dem Bilde und an den Altären unserer lieben Frau!
Ja, wahrlich! sie, die Mutter des Ewigen Wortes, die Mutter der schönen Liebe, - sie, die einzig Schöne, Reine, Makellose, leuchtend wie die Sonne, mild wie der Mond, aller Gnade, aller Würde und aller Anmut voll - sie ist und bleibt allen, die der wahren, von ihrem göttlichen Sohne gestifteten Kirche angehören, "wie ein Lied zum singen, das mit süßem, lieblichem Ton man singt!"
Das hat sie selbst vorausgesehen, voraus gesagt, als sie - die demütige Magd des Herrn, so klein und niedrig in ihren eigenen Augen - in die prophetischen Worte ausbrach: "Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter!" Luk. 1. 48.
Ja, singen und selig preisen, - das ist des katholischen Herzens tiefinnerster Drang, wenn es auf Die blickt, die uns den Heiland, den Erlöser geboren, die Er, ihr göttlicher Sohn selber - uns noch vom Kreuz herab zur Mutter gegeben!
Ihr singen und sie selig preisen, - das wird die vom hl. Geist erleuchtete, heilige katholische Kirche - und jedes wahre Kind derselben - bis zum Ende der Welt!
Und wohl erst am letzten Tage dieser Welt und Zeit wird auch das letzte Marienlied gesungen werden, und dann vielleicht mag erst eine "große Stille" sein, bis der ewige Richter das große Urteil gesprochen, das für eine ganze Ewigkeit unwiderruflich gültig bleibt, bis die Scharen der Auserwählten ihren glorreichen Einzug in das himmlische Jerusalem, die Stadt des lebendigen Gottes gehalten haben, um dann dort oben in nie verhallendem Jubel wieder fortzuklingen "wie das Rauschen vieler Wasser und das Rollen starker Donner" (Offenb. 19. 6.) - mit dem Liede des Lammes auch das Lob Seiner Mutter, - denn beider Lied und Lob ist so unzertrennlich wie beider Herz und Liebe! -
Nur jene, die sich von der wahren Kirche getrennt und losgerissen, brachten es fertig, in unseliger Verblendung und frevler Auflehnung gegen Gottes ewigen Heilsratschluß Sohn und Mutter zu trennen, das Lied des Lammes vom Lobe der makellosen Taube zu scheiden, als wenn es überhaupt möglich wäre, den Sohn ohne die Mutter recht zu lieben, voll und ganz zu besitzen!
Nur in der protestantischen Kirche und in all' den verschiedenen Sekten, die sich aus ihr wieder gebildet und abgezweigt haben, ist Mariens Lied und Lob verklungen, und ist mit ihm der Quell der reinsten und süßesten Poesie versiegt und ausgetrocknet!
In der katholischen Kirche hingegen hat Marienliebe und Marienlied zu allen Zeiten und in allen Zonen stets die frischesten, lieblichsten Blüten getrieben, die herrlichsten Früchte gezeitigt, und es gibt keine Zeit und kein Land, wo jemals diese Liebe erkaltet, oder dieses Lied verklungen wäre!
Marias Wort ist wahr geblieben und bleibt wahr in Zeit und Ewigkeit: "Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter!"
Ein echt katholisches Herz wird lebenslang - je heißer es dem Sohne der Jungfrau glüht - desto herzlicher und kindlicher auch Seine makellose Mutter umfassen, und wenn einem katholischen Herzen die Gabe der Dichtkunst verliehen wurde, so dürfen wir sicher drauf rechnen, daß es die zartesten und frischesten Geistesblüten nicht nur als Kranz um den Tabernakel des"verborgenen Gotts" schlingen, sondern auch mit heiliger Liebeswonne vor den Altären Derjenigen niederlegen wird, deren unbefleckten jungfräulichen Herzen wir das göttliche Opferlamm, die himmlische Kreuzesfrucht, das ewige Lebensbrot verdanken! - -
Als ich - im strengsten Protestantismus erzogen, - nach jahrlangen bangen Zweifeln endlich zu der tröstlichen Überzeugung gelangte, daß es nicht nur keine Sünde, sondern erlaubt, recht und sogar heilige Dankes- und Kindespflicht sei, Maria zu lieben und zu verehren, da war zugleich auch der Schacht erschlossen und die Quelle entsprungen, aus der nun fort und fort das Lied und Lob Mariens quoll, und ihre Liebe im Herzen, ihr Lob auf den Lippen ging ich von da an durch's Leben, und hätte wohl an jedem Lebenstage voll heißen Dankes ausrufen dürfen: "Da kam mir alles Gute zugleich mit ihr!" (Weish. Sal. 7. 11.)
Die Lieder, welche heiße Liebe zur himmlischen Mutter in meinem Herzen wach rief, habe ich zwar niemals nachgezählt, so wenig wie ein Waldvöglein über seine täglich neuen Weisen jemals Buch führen wird, sondern eben singt und singen muß, weil ihm die kleine Brust von Lust und Liedern überquillt; - daß es aber mehrere Bände gäbe, was seit meinem ersten Marienliede vor einigen 30 Jahren dem Herzensbrünnlein an Muttergottesliedern entquollen - ist gewiß!
Einen Teil derselben habe ich nun in vorliegendem Buche gesammelt, und lege sie Derjenigen voll Dank und Demut zu Füßen, die mir schon damals, wo ich noch lange als Protestantin in protestantischen Landen leben mußte, Mutter werden wollte und mit barmherzigster Mutter-Liebe und Treue mir zur Seite gestanden ist in den heißen Kämpfen und gewaltigen Stürmen, die meiner endlichen Aufnahme in die katholische Kirche voran gehen sollten!
Was ich ihr, meiner himmlischen Mutter, an Dank und Liebe schulde, dafür sind alle Worte der Welt zu kalt und zu arm, - ich kann nur mit tiefer Rührung das Wort des Eingangs wiederholen: "Wie ein Lied zum Singen bist Du mir, das mit süßem, lieblichem Ton man singt!"
Sie, der ich diese Lieder gesungen, wolle nun auch voll milder Huld sie segnen an den Herzen recht vieler treuer Marienkinder.
O könnten sie in etwas dazu beitragen, die Liebe zu ihr in all' diesen Herzen noch zu vermehren und zu größerer Glut zu entflammen!
Möchten sie aber auch in die Hände solcher gelangen, die noch außerhalb der Kirche stehen, denen ganz besonders die letzten 6 "Marienlieder für Protestanten" bestimmt sind, welche ich noch als junges protestantisches Mädchen in meiner protestantischen Heimat gedichtet, mit dem sehnlichen Wunsche, auch andern armen Herzen das selige Glück nahe zu bringen, das ich selbst am Herzen der himmlischen Mutter gefunden hatte! - -
Und nun, o Maria von der Immerwährenden Hilfe, - Dein süßes Gnadenbild war es, das mir zuerst nach meinem Übertritt entgegentrat, bevor ich Dich noch in irgend einem andern Gnadenbilde kennen und verehren lernte! Es ist mir daher auch vor allen andern zeitlebens lieb und trostvoll geblieben, und darum lege ich diese meine schlichten Geistesblüten als Marienrosen vor diesem Deinem süßen Bilde nieder! Dir, Du Immerwährende Hilfe, sollen sie blühen, und unter Deinem Muttersegen mögen sie in recht vieler Herzensgärtlein die Liebe zu Dir zu immer frischerer Blüte entfalten. Du rufst ja mir und allen Seelen nah und fern so mildreich zu: "Höret auf mich, Ihr Kinder Gottes, und bringet Früchte wie eine Rose, die gepflanzt ist an Wasserbächen!" (Sir. 39. 17.)
O hilf uns, Du mystische Rose, daß unser Herz zu einem Rosenknösplein werde, ganz durchglüht und durchgeistet von Liebe zu Dir, würdig, dereinst Deinen Thron zu schmücken, und Gott und Dir zum Preise zu blühen im ewigen Licht des Himmels!

Schwaz, Tirol. Am Feste Mariä Himmelfahrt 1897.
Cordula Peregrina (C. Wöhler)