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Montag, Dezember 31, 2007

Gebet zum lieben Jesulein

O Du mein liebes Jesuslein,
Du wundertätig Gotteskind,
Lass alle Dir empfohlen sein,
Die leiden und gebrechlich sind!
Du bist an Gnaden überreich,
Vor Dir ist auch der Reichste arm,
Dein Händchen segnet alle gleich,
Voll Wunderkräfte ist Dein Arm,
O heile, wenn's der Vater will,
Was krank ist, Augen, Kopf und Herz;
Befiehl dem Leiden: "Stehe still!"
Und lind're jeden heißen Schmerz!
Auch wo das Übel tiefer liegt,
Wo's schwer wie Blei die Seele drückt,
Da hilf, o weiser Seelenarzt,
Der Du ja auch gepeinigt warst!
Wo eine Seele bang verzagt,
Lehr'sie im Leid geduldig sein;
Wo eine düst'rer Zweifel plagt,
Leucht' hell ihr mit der Wahrheit drein!
Lass keinen ungetröstet geh'n,
Lieb' Kindlein, der sich vor Dir neigt;
Erhöre liebreich frommes Fleh'n,
Das hilfeheischend aufwärts steigt!
Nimm weg von uns die Sündigkeit
Und schenk' uns festes Gottvertrau'n,
Auf dass wir einst in Ewigkeit
Dich selbst in Deiner Glorie schau'n. Amen.

Dieses Gebet wird täglich von den Schwestern des Klosters der Kapuzinerinnen in Salzburg gemeinsam vor dem gnadenreichen Loretto-Kindlein in der Klosterkirche verrichtet.
Geweihte und am hl. Gnadenkindlein berührte Bildchen können dort bezogen werden.
Durckerlaubnis des erzbischöflichen Ordinariates Salzburg

Samstag, Juli 21, 2007

Das Salzburger Loretto-Jesukindlein

Das gnadenreiche Loretto-Kindlein von Salzburg, aus Elfenbein kunstvoll geschnitzt, ist ohne Postament etwa zehn Zentimeter hoch. Mutter Euphrasia Silberrath, Professin des Terziarinnenklosters in Säckingen, später Oberin und Gründerin des Klosters in Ensisheim, ein wahrer Spiegel klösterlicher Frömmigkeit, hatte das liebliche Elfenbein-Figürchen von einer Gräfin geschenkt erhalten. Auf inständiges Bitten hin überließ sie das Kindlein dem ehrw. Kapuzinerpater Joh. Chrysostomus Schenk aus dem freiherrlichen Geschlechte von Castell zu seiner Verehrung. Wundersam zart, tief und innig liebte und verehrte der bald allgemein der "Christkindl-Pater" genannte Kapuziner sein Jesulein. Er fertigte ihm ein violettes Kleidchen mit roten Bändchen an, und um es immer und überall bei sich haben zu können, ließ er ihm ein kleines hölzernes Kästchen machen. (Original-Kleidchen und -Kästchen werden noch in unserem Kloster aufbewahrt und nachgemacht, sog. "Stammhäusl".) Das Jesuskind hinwieder lohnte dem Pater seine Liebe mit außerordentlichen Gnaden- und Hulderweisen. Wiederholt zerbrochen, heilte es sich selbst wieder. Dem Pater genommen oder von ihm ausgeliehen, kehrte es mehrmals wunderbar zu ihm zurück. Es verlieh ihm eine wundersame Herzenskenntnis und offenbarte ihm geheime und zukünftige Dinge. Am 25. November 1634 starb Pater Chrysostomus als Definitor und Guardian im Kloster Delsberg (dem heutigen Delémont) im Rufe der Heiligkeit. Im Jahre 1650, nach vielen Bemühungen erst, erhielt Mutter Euphrasia wieder ihr liebes Kindlein. Sie war inzwischen nach Salzburg in das Kloster der Kapuzinerinnen zu St. Maria Loretto gekommen, wo nun auch das Jesuskind daheim sein wollte. Durch auffallende Gebetserhörungen, wunderbare Heilungen und zahllose Gnadenerweise zog es immer mehr Verehrer an sich. Dankbare Liebe beschenkte es mit kostbaren, gold- und perlengeschmückten Kleidchen, Krone, Zepter und Kreuz. Auf vergoldetem Postamentchen befestigt, wird es auf einem, ihm eigens errichteten Altare zur Verehrung ausgestellt. Hilfesuchenden setzt man das Gnadenkindlein auf den Kopf und segnet sie damit. - Eine ausführlichere Geschichte des Gnadenkindleins und der bis zur Stunde fortdauernden wunderbaren Gebetserhörungen, sowie Andachten und Gebete zum Jesuskind enthält das im Kloster erhältliche Büchlein. Dort sind auch gegen entsprechende Almosen kleine Statuen des Lorettokindleins in verschiedenen Ausführungen (Lorettokindlein mit Krone und Prachtkleidchen von S 3.20 bis S 30.--, Lorettokindlein im Stammhäusl mit violettem Kleidchen von S 3.-- bis S 9.--) und andere geweihte, am Gnadenkindchen berührte Gegenstände: Bildchen, Hemdlein etc., auch Öl aus der Lampe, die vor demselben brennt, zu erhalten. Wer immer durch Almosen das arme Kloster unterstützt, hat Anteil an all den Gebeten und guten Werken, welche die Nonnen täglich für ihre Wohltäter aufopfern.

Adresse: Kapuzinerinnenkloster St. M. Loretto, Salzburg, Östereich, Paris-Lodron-Straße 6.
Aus: Faltblatt: "Tagzeiten zum gnadenreichen Kindlein Jesu verfaßt vom ehrw. Kapuziner-Pater Chrysostomus Schenk v. Castell, +1634. Im Selbstverlag des Lorettoklosters in Salzburg. Druck von Anton Pustet in Salzburg. (Herausgegeben um 1900)

Sonntag, Mai 27, 2007

Das gnadenreiche Loretto-Kindlein in der Klosterkirche der Kapuzinerinnen in Salzburg

(Nach Ablegen des Prunkkleidchens und Schmuckes)

Abendgruß ans Jesulein

Süßes, liebes Jesulein,
Ehe wir zur Ruhe gehen
Soll es uns're Freude sein,
Holdes Kind, Dich noch zu sehen.
Liebe hat uns hergebracht,
Dir zu wünschen gute Nacht!
Danken wollen wir auch Dir
Für den Tag, der uns entschwunden;
Jesulein, Dir weihen wir
Alle uns're Lebensstunden.
Gute Nacht, lieb's Jesulein,
Laß uns Dir empfohlen sein.
Eins noch, teures Himmelskind:
O verzeih' uns uns're Sünden!
Mach uns fromm und gut gesinnt,
Laß uns bei Dir Gnade finden.
Gute Nacht lieb's Jesulein,
Laß uns Dir empfohlen sein,
Schütz' uns auch in dieser Nacht;
Dir auch soll sie sanft entfließen;
Morgen, gleich, wenn wir erwacht,
Werden wir Dich wieder grüßen.
Gute Nacht, lieb's Jesulein,
Du bist unser, wir sind Dein!

Jesus! - Maria! - Josef!
(7 Jahre und 7 Quadragenen jedesmal.)

Druckerlaubnis d. eb. Ordinariates Salzburg, Nr. 6

Dienstag, April 04, 2006

Ein Priester muß sein ...

Ein Priester muß sein
Ganz groß und ganz klein,
Vornehmen Sinn's
Wie aus Königsgeschlecht,
Einfach und schlicht
Wie ein Bauernknecht;
Ein Held, der sich selbst bezwungen,
Ein Mensch, der mit Gott gerungen;
Ein Quell von heiligem Leben,
Ein Sünder, dem Gott vergeben;
Ein Herr dem eignen Verlangen,
Ein Diener der Schwachen und Bangen;
Vor keinem Großen sich beugend,
Zu dem Geringsten sich neigend;
Ein Schüler von seinem Meister,
Ein Führer im Kampf der Geister;
Ein Bettler mit flehenden Händen,
Ein Herold mit goldenen Spenden;
Ein Mann auf den Kampfesstätten,
Ein Weib an den Krankenbetten;
Ein Greis im Schauen,
Ein Kind im Trauen;
Nach Höchstem trachtend;
Das Kleinste achtend;
Bestimmt zur Freude,
Vertraut dem Leide,
Weitab vom Neide;
Im Denken klar,
Im Reden wahr;
Des Friedens Freund,
Der Trägheit Feind;
Feststehend in sich -
Ganz anders als ich.

Salzburgische Handschrift aus dem Mittelalter