Fährt man von Bregenz durchs Leiblachtal Richtung deutsche Grenze ins Allgäu, so erblickt man zwischen Hörbranz und Hohenweiler an den Nordausläufern des Pfändermassivs ein Kloster. Die stattliche Kirche trägt einen Dachreiter, wie er für die Zisterzienser typisch ist. Eine große Tafel an der rechten Straßenseite lädt zum Besuch der Wallfahrtskirche der ZISTERZIENSERINNENABEI MARIASTERN-GWIGGEN ein.
Seit fast 150 Jahren leben hier Zisterzienserinnen,die nach der Ausweisung aus den drei Schweizer Stammklöstern und mehrjährigen Aufenthalten in angekauften oder gemieteten Schweizer Zufluchtsstätten hier eine gemeinsame neue Heimat gefunden haben. Die drei alten Schweizer Stammabteien namens KALCHRAIN, FELDBACH und TÄNIKON liegen im Kanton Thurgau und gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. 1848 waren sie einer religionsfeindlichen Strömung zum Opfer gefallen, die damals quer durch ganz Europa das Ende für Hunderte von alten und traditionsreichen Klöstern bedeutete. Die Ordensfrauen dieser drei Abteien wollten jedoch nicht aufgeben. Da sie in der Schweiz durch ein Novizenaufnahmeverbot zum Untergang verurteilt gewesen wären, verzichteten sie auf die angebotenen guten Pensionen und riskierten einen Neuanfang im Ausland.
Mit starkem Gottvertrauen und in zielstrebigem Bemühen gelang es den heimatlosen Ordensfrauen schließlich, durch Vermittlung der Patres aus dem Kloster Mehrerau das ehemalige Schlößchen Gwiggen, einen Landansitz aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, zu erwerben und schritt für Schritt zu einem Kloster auszubauen. Sie wählten "Mariastern" als Namen für diese neue Gründung im Dreiländereck Österreich, Deutschland und Schweiz und stellten ihren Beginn damit unter den Schutz Marias, die uns der hl. Bernhard (um 1090-1153) als "Meeresstern" vor Augen stellt. 1856 zogen hier die Schwestern der Konvente Kalchrain und Feldbach ein. Die Tänikoner Schwestern, die bis zuletzt gehofft hatten, in ihr Kloster zurückkehren zu dürfen, stießen 1869 dazu, so daß die Abtei Mariastern-Gewiggen seitdem den offiziellen Titel führt: "Konvent der vereinigten thurgauischen Anbteien Kalchrain, Feldbach und Tänikon in Mariastern". Dem entspricht auch das damals gestaltete Klosterwappen.
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