Samstag, Dezember 16, 2006

Kurze Geschichte von Maria Schutz

Maria SchutzDem "Heiligen Brünndl", das jetzt hinter dem Hochaltar der Wallfahrtskirche fließt, verdankt Maria-Schutz seine Entstehung. Früher stand neben dem Brünnlein ein Bildstock mit einem Marienbild. Durch das Wasser des Brünnleins haben viele in Krankheit und Not Gesundheit und Hilfe erlangt.
Im Jahre 1679 wütete in Österreich die Pest. Da wurde mancher am Liebfrauenbrünnderl geheilt. Deshalb gelobten die Bewohner von Schottwien, hier der Mutter Gottes eine Kapelle zu bauen, wenn sie fürder von der Pest verschont würden. Und wirklich wurden, die vom Brünnlein tranken, von der Pest befreit. 1721 wurde mit dem Bau einer kleinen Kapelle begonnen. Während des Baues kam aus Mürzzuschlag ein Franziskaner, P. Eligius. Ermüdet schlief er am Brünnlein ein, und als er erwachte, rief er aus, daß er, wenn er diesen Ort taufen sollte, ihn "Maria-Schutz" nennen würde. Damals erschien auch die Gottesmutter einem kranken, zwanzigjährigen Mädchen aus der Pfarrer Kirchberg, tröstete es und sagte: "Wirst schon wieder gesund werden; kaufe zwei Kerzen und opfere sie in Maria-Schutz!" Damals aber wußte noch niemand, wo Maria-Schutz sei. Im Jahre 1722 erschien Maria noch einmal dem Mädchen und erinnerte es, die Kerzen zu opfern. Eine Kürschnerin in Aspang litt an Wassersucht. Ihr erschien Maria und ermahnte sie zum Vertrauen auf Maria-Schutz. Sie wurde geheilt und kam voll Dank nach Maria-Schutz und rief beim Anblick des Gnadenbildes aus: "O Gnadenmutter, ich habe Dich zwar niemals gesehen; aber wie ich Dich jetzt sehe, so bist Du mir erschienen."

Gar viele Wunder geschahen in Maria-Schutz. In Scharen strömte das Volk zur Gnadenkapelle, die für die vielen Wallfahrer bald zu klein wurde. Auf der Burg Klamm, gegenüber von Maria-Schutz, wohnte damals der Reichsgraf Josef Leopold von Walsegg. Der beschloß, der Mutter Gottes eine größere Kirche zu bauen. 1728 wurde mit dem Bau des heutigen Gotteshauses begonnen. 1737 starb die Gemahlin des Reichsgrafen; er selbst aber wurde nun noch Priester und wirkte in Maria-Schutz. 1739 wurde die Wallfahrtskriche eingeweiht. Später soll auch der hl. Klemens Maria Hofbauer kurze Zeit hier gewirkt haben. 1826 wurde durch einen unbekannten Täter Kirche und Pfarrhaus in Brand gesteckt. Die schönen Zwiebeltürme und die Glocken fielen dem Brande zum Opfer. 1828 ließ die Gräfin von Sternberg die Kirche wiederherstellen. Doch die der Barockkirche eigenen Zwiebeltürme konnten leider bis heute noch nicht wieder aufgebaut werden.
Nach dem ersten Weltkrieg half ein deutscher Passionist einem Wiener Priester in mancher Not. Diesen bat er in einem Brief, den Kardinal Piffl in Wien zu fragen, ob die Passionisten in seine Erzdiözese kommen dürfen. Kardinal Piffl kannte die Passionisten von Rom aus und war mit "Herz und Seele" dafür und übergab schließlich den Passionisten diesen Wallfahrtsort, den er das "Schatzkästlein Niederösterreichs" nannte. Am 1. Oktober 1925 übernahmen die Passionisten Maria Schutz. Bis zum Jahre 1928, da man die 200jährige Grundsteinlegung feierte, war die Kirche vollständig renoviert. Daß Maria-Schutz so herrlich restauriert werden konnte, ist den braven Pilgern zu verdanken, die ihre Scherflein gerne für das Gnadenheiligtum Mariens spendeten.
1945 war Maria Schutz fünf Wochen hindurch dem Beschuß der kämpfenden Truppen ausgesetzt. Zuvor waren die Glocken eingeschmolzen worden. Jetzt wurde das Kircheninnere, das Portal, Dach, Türme und Kloster beschädigt. Aber Gnadenaltar und Gnadenbild blieben unbeschädigt: "Maria-Schutz steht allen Feinden zum Trutz!" Durch die Spenden unserer Wallfahrer sind die Kriegsschäden wieder beseitigt worden.
Die Türme der Wallfahrtskirche sind 45 m hoch, die Kirche ist 36 m lang, 14 m breit und 18 m hoch. Herrliche Barockkunstwerke sind der Hochaltar, die Kanzel und die Orgel. Das Gnadenbild ist wohl über 400 Jahre alt und von unbekannter Hand geschnitzt. Neben ihm stehen Joachim und Anna. Rechts vom Hochaltar ist die Fatimakapelle, die zum Dank für die Errettung aus den Gefahren des zweiten Weltkrieges errichtet wurde und in der Karwoche als Grabkapelle dient. In ihr stehen die Statuen der hl. Theresia vom Kinde Jesu und der hl. Korona. Über der Fatimakapelle ist eine Votivkapelle; die Bilder darin erzählen vom Ursprung von Maria Schutz und von der Hilfe Unserer Lieben Frau. Am Herz-Jesu-Altar sieht man das Bild des hl. Patrizius und die Statuen des hl. Florian und des hl. Eustachius. Neben dem Bild des Kreuzaltares steht die Schmerzensmutter und der hl. Johannes. In der Mitte ist das Bild des hl. Paul vom Kreuz, der 1720 den Orden der Passionisten gründete, die heute 4000 Mitglieder in fast 300 Klöstern und Missionsstationen zählen und deren Aufgabe es ist, das Leiden Jesu zu betrachten und zu verkünden. Am Nepomukaltar, zwischen den Statuen der Apostel Petrus und Paulus, ist das Bild der hl. Gemma Galgani, einer Heiligen des Passionistenordens. Weitere Heilige dieses Ordens sind der hl. Bischof Vinzenz M. Strambi und der hl. Gabriel von der Schmerzensmutter und die Märtyrerin Maria Goretti, die ein heiliges Pfarrkind der Passionisten war. Am Josefsaltar sehen wir noch den hl. Johannes den Täufer und seine Mutter Elisabeth; am Karmelaltar den hl. Angelus und die hl. Theresia von Avila. Das Kloster selbst steht allen offen, die als Brüder oder als Priester bei den Passionisten wirken wollen.

Freitag, Dezember 15, 2006

Dom und Wallfahrtskirche Maria Saal, Kärnten


Langhausgewölbe mit Stammbaum Christi anno 1490

Wallfahrtskirche Maria Saalen, St. Lorenzen, Pustertal, Südtirol


Erbaut im Jahre 1652. Deckenfresko des Malers J. Renzler. Die Schwarze Madonna ist eine Nachbildung der Madonna von Loreto.

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Entstehungsgeschichte der Waldkapelle Maria Rast, Helfenberg

Vor altersgrauen Jahren, in rauher Ritterzeit,
Da gabs nicht Dorf, nicht Kirche, nur Wildnis weit und breit.
Da ragten stolze Burgen hochauf auf Bergeshöh'n,
Die heut' nur noch in Trümmern gesunk'ner Größe stehn.

Und eine dieser Vesten ward Pieberstein genannt,
Die war als unbezwinglich im Lande weit bekannt.
Da hauste Frau Friedlinde, die Burgfrau schlicht und mild,
Durch sie ward manche Träne, manch herbes Leid gestillt.

Doch sie auch rafft ein Leiden auf's Krankenlager hin;
Sie aber trägt die Schmerzen mit fromm ergeb'nen Sinn.
Es zog in ihre Glieder die Gicht so qualenreich,
Wie man auch Tränk und Salben veschwendet überreich.

Da hebt sie fromm die Hände zum Muttergottesbild:
"Gib, Mutter voller Gnaden, gib, daß mein Leid gestillt.
Du warst stets mein Vertrauen, warst oft mein Hort und Schild,
Sieh auf mich gnädig nieder, Du Mutter himmlisch mild!"

Sieh, da umfängt die Kranke ein Schlummer sanft und weich,
Schließt ihr die Augenlider, dem Wiegenkindlein gleich.
Es zog durch ihre Seele ein Traumbild himmlisch schön;
Sie sah die Schmerzensmutter an ihrem Lager stehn.

Sie spricht in süßen Lauten, so liebreich und so gut:
"Sei mutig, treue Seele, Du bist in meiner Hut.
Zieh hin nach jenen Bergen, den Wäldern schwarz und wild -
Im Stamm der alten Buche triffst Du mein Ebenbild.

Darunter sprudelt leise ein Quell so klar und rein
Und dieser Quell so kühle, der wird Dir Labung sein.
Dort netze Deine Glieder mit dem lebendigen Naß
Und netze sie fort wieder, fort - ohne Unterlaß."

Das Herz so sanft erquicket, erwacht die Gräfin bald.
In einer Sänfte ziehet sie hin zu Berg und Wald.
Sie schickt, um zu erkunden, das Bild - den klaren Quell,
Dort, wo sie Heil soll finden, die Diener aus zur Stell.

Doch wie sie emsig spähen, das Auge rundum blickt,
Ward keinem doch von allen der teure Fund geglückt.
Die Herrin hebt voll Sehnsucht den Blick zum Himmel auf;
Da drängt sich durch die Büsche ein Hirsch im raschen Lauf.

"Das ist ein Zeichen Gottes!" ruft sie frohlockend auf,
"Verfolgt des Tieres Fährte, beachtet seinen Lauf."
Ein Diener eilt behende dem Wilde auf die Spur,
Fühlt nicht der Dornen Spitzen, denkt seiner Herrin nur.

Er sieht in Waldes mitten auf grünem Wiesenplan
Hoch eine Buche ragen, das Gnadenbild daran.
Nah' eine Quelle rieselt, daran der Hirsch sich legt,
Und an dem kühlen Sprudel die dürre Zunge netzt.

Da ruft der Diener freudig: "Hier bin ich wohl zur Stell! -
Gottlob, da ist die Buche und hier der klare Quell."
Er kündet schnell der Herrin den bang ersehnten Fund;
Da ließ sie hin sich tragen noch zu derselb'gen Stund.

Und als man zu dem Bilde die Gräfin hingebracht,
Da rief sie froh: "Da ist sie! Die mir erschien zur Nacht!"
Sie wäscht im Quell die Glieder vom Früh zum Abendrot,
Und fühlte schnell entschwinden der Krankheit schwere Not.

Da - in des Abends Grauen - ein Wunder ist zu seh'n:
Die Kranke konnte plötzlich auch ohne Krücken geh'n.
Und eine Freudenträne glänzt auf der Wange ihr;
Sie ruft: "O Gnadenmutter! Nimm heißen Dank von mir.

Nimm gnädig das Gelübde, das ich hier eidlich geb:
Ich will, daß sich in Kurzem, ein Kirchlein hier erheb.
Daß es in fernen Tagen der Nachwelt sei ein Sporn,
Daß zahlreich her sie walle, zum kühlen Wunderborn."

Getreulich hielt die Gräfin ihr streng gegeb'nes Wort,
Denn schon nach kurzen Tagen stand die Kapelle dort.
Und alsbald ward das Wunder in nah und fern bekannt,
Und fromme Pilger wallen her aus dem ganzen Land.

Lebendig lebt die Sage im Mund des Volkes fort. -
Wird nimmermehr verlöschen: vom heil'gen Gnadenort.
Und manchem wird genommen der Krankheit schwere Last,
Der spricht, sich fromm bekreuzend: das tat "Maria Rast".

Verlag Franz Bräuer, Helfenberg - Druck J. Steinbrener, Winterberg -
Aus dem Archiv des Immaculata-Zentrums, Schweiz.

Siehe auch: Pfarre und Gemeinde Helfenberg

Dienstag, Dezember 05, 2006

Andenken an die Wallfahrt nach Maria Plain

Bild: Salzburg, Maria Plain, 17. Jh.

O seligste Jungfrau und Mutter Maria! Ich komme zu Dir an diesen Deinen Gnadenort, an dem Du oft den Kranken Gesundheit, den Betrübten Trost, den Verlassenen Hilfe, den Sündern Verzeihung und Gnade durch Deine Fürbitte erfleht hast. So bitte ich Dich, auch mir zu helfen, jetzt und in der Stunde meines Heimganges. Amen.

Samstag, Dezember 02, 2006

Magna Mater Austriae

Gebet für Österreich

Herr, unser Gott, Vater voll Erbarmen, aus unserer ausweglosen Not rufen wir zu Dir: einst war unsere Heimat ein Bollwerk des echten katholischen Glaubens, wir haben uns dieser großen Erbschaft nicht würdig erwiesen; Deine Lehre, Deine Gebote werden mit Füßen getreten! Die das Volk im Glauben führen sollten, erweisen sich oft genug als Verführer zu Irrlehren; oft genug wird der Glaube im Religionsunterricht verfälscht; oft genug getraut man sich nicht mehr, Deine Gebote, besonders das der Keuschheit, ungeschmälert zu verkünden; unsere Jugend geht zugrunde, die Zeit rückt näher, wo unsere Heimat ein Land ohne Priester, ohne hl. Messe sein wird. Wir bekennen es, wir haben es nicht anders verdient; doch Deine Allmacht, Deine Barmherzigkeit, Deine Liebe geben uns Mut, Dich um das Außerordentliche zu bitten: greife ein, o Gott, greife ein, Dir ist alles möglich, rette unserer Heimat die Religion, ehe noch der Rest zugrunde geht, gib den wenigen Rufern in der Wüste Kraft und Vertrauen in ihrer aussichtlos scheinenden Aufgabe! Mit den heiligen Aposteln rufen wir "Herr, rette uns, wir gehen zugrunde"! Unberührt von Spott, Hohn und Verleumdung hören wir nicht auf, Dich zu bitten: schenke uns wieder ein KATHOLISCHES ÖSTERREICH! - Amen.

Reinste Jungfrau Maria, Muttergottes, Dir wurde vor Jahrhunderten unsere Heimat geweiht, Deinem Schutz besonders anempfohlen. In dem Ausmaß, als unser Volk auf Dich vergessen hat, ist es dem Untergang näher gekommen. Sieh nicht auf unsere Undankbarkeit, sondern neige Dich mütterlich zu Deinen getreuen Kindern: führe unser Volk wieder auf den richtigen Weg. Du kannst ja selbst dort helfen, wo jede Hilfe zu spät scheint bei unserem Volk; so hilf, Maria hilf! - Amen.

AUSTRIA CATHOICA, Maria Langegg, NÖ
Kreuz-Verlag / Dr. Ranner & Zischkin OHG, A-1030 Wien, Beatrixgasse 4

Montag, November 27, 2006

Maria Schutz - zum Heiligen Bründl

Maria SchutzPassionisten
Seit uralten Zeiten wird beim "Heiligen Bründl" am Nordabhang des Sonnwendsteins die liebe Mutter Gottes verehrt. Im Pestjahr 1679 gelobte die Gemeinde Schottwien, dort eine Kapelle zu errichten.

  • 1722 Einweihung der Kapelle
  • 1728/38 Bau der jetzigen Kirche
  • 1826 Brandstiftung. Das Innere der Kirche bleibt erhalten: "Maria Schutz steht allen Feinden zum Trutz."
  • 1925 Der Passionistenorden (Exempte Kongregation) übernimmt die Wallfahrtsseelsorge.
  • 1945 Fünf Wochen wird die Kirche gegen die Angriffe der Russen verteidigt. Kirche und Kloster erhalten 66 Granateinschläger. Das Innere der Kirche bleibt aber erhalten: "Maria Schutz steht allen Feinden zum Trutz."
Nach dem ersten und nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche renoviert. Hinter dem Hochaltar plätschert aber ständig frisch und klar die hl. Quelle. Tausende Pilger holen dort Labung.

Die Passionisten

Passion bedeutet Leiden. Die Passionisten sind Missionare vom Kreuz und Leiden Jesu Christi. Christus kommt einst zu richten die Lebendigen und die Toten. Da ist nur eines für Dich und für mich wichtig: Haben wir Christus geliebt? Haben wir aus Liebe zu Christus dem Nächsten gedient? Liebe setzt voraus, daß wir den Geliebten kennen und gern an ihn denken. Daher betrachten die Passionisten das Leben und Leiden Jesu Christi und wollen alle lehren, das Gleiche zu tun.
Der Ordensstifter der Passionisten (der hl. Pauls vom Kreuz, Lombarde, gestorben 1775 in Rom) ruft seinen Jüngern zu: "In der Welt ist eine satanische Undankbarkeit gegenüber dem Leiden und Sterben des Sohnes Gottes. Brecht diese Undankbarkeit!"

Die Passionisten sind über die ganze Welt verbreitet. Bei ihnen finden Priester und Laien hohe Erfüllung ihres Lebens. Beschauung und Apostolat sind in der Lebensordnung der Passionisten harmonisch vereint. Die Passionisten pflegen das persönliche Gebet und die gemeinsame Liturgie. In den Klöstern größerer Einsamkeit verrichten sie Matutin und Laudes zur mitternächtlichen Stunde. An den Festen erster Klassse werden Vesper, Matutin und Laudes gesungen. Das feierliche Hochamt krönt den Festtag. Im Apostolat ist es Passsionistenideal, Volksmissionar zu sein. Aber auch in der Weltmission sind viele Passionisten tätig.
Zu den Passionisten gehören verschiedene Zweige von Schwesternkongregationen. Genannt seien nur die Klausurschwestern in Sittard, Holland und die Schwestern von der hl. Gemma, Mook, ebenfalls Holland. Die letzteren leisten Missionshilfe in Südamerika.
Wer als Priester, Laienbruder oder Schwester in vorzüglicher Weise Jesus Christus, dem Gekreuzigten, dienen will, wende sich an

H.H. P. Rektor C.P., Wallfahrtskirche, Maria Schutz a.S., Niederösterreich

Gebet zum hl. Paul vom Kreuz

Herr Jesus Christus, Du hast den hl. Paul mit einer großen Liebe erfüllt, damit er das Geheimnis des Kreuzes verkünde; auch wolltest Du durch ihn in der Kirche eine neue Ordensfamilie erblühen lassen; verleihe uns auf seine Fürbitte die Gnade, daß wir Dein Leiden beständig auf Erden verehren, und so im Himmel dessen Frucht erlangen dürfen.

Gebet zum hl. Gabriel Possenti, einem Jugendheiligen aus dem Orden der Passsionisten.

O Gott, Du lehrtest den hl. Gabriel, unablässig die Schmerzen Deiner lieben Mutter erwägen und erhobest ihn durch sie zur Glorie der Heiligkeit und herrlicher Wunder; gib uns um seiner Fürsprache und um seines Beispiels willen die Gnade, uns den Tränen Deiner Mutter so anzuschließen, daß wir durch ihren mütterlichen Schutz das Heil finden.

Gebet zur hl. Gemma

Gott, der Du die hl. Gemma zum Abbild Deines leidenden Sohnes gemacht hast, gib uns auf ihre Fürsprache, daß wir am Leiden Christi teilhaben und so auch zur ewigen Glorie gelangen. Amen.
Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien vom 2. Oktober 1963, Zahl 7006/3

Siehe dazu auch diesen Beitrag

Montag, November 20, 2006

Missionsandenken 1857 Stadtpfarrei Feldkirch

Grußgebet zum Kreuze des Herrn.
(Von dem heiligen Anselmus.)

Sei gegrüßt, o heiliges Kreuz, unser Licht und unsere Kraft! Sei gegrüßt, o Stätte unserer Erlösung, unser Lob und unsere Glorie! Sei gegrüßt, o Zeichen des Heils, o Trost der Traurigen und unbezwingliche Mauer gegen alle Kraft des Feindes! Sei gegrüßt, o Fahne des Heils, geweiht durch den heiligen Fronleichnam Christi und mit seinen heiligen Gliedern wie mit eben so vielen Edelgesteinen geschmückt! O du heiliges Kreuz! das du würdig warst, den Preis unserer Erlösung zu tragen und uns ewige Herrlichkeit zu erwirken, sei die Hoffnung meiner Auferstehung vom Tode, mein Triumph über die feindlichen Mächte, die Arznei meiner Krankheit, der Stab meines Alters, die feste Stütze in allen meinen Trübsalen. Durch dich erneuere mich und führe mich zum ewigen Leben, der an dir gehangen, Jesus Christus, mein göttlicher Erlöser, dem Lob, Ehre, Herrlichkeit und Anbetung sei in Ewigkeit. Amen.

Ewiger Vater! ich opfere dir auf das kostbarste Blut Jesu Christi zur Abbüßung meiner Sünden, und für die Bedürfnisse der hl. Kiche.

100 Tage Ablaß, so oft man dieses Gebetlein spricht, aus Verleihung von Papst Pius VII. den 29. März 1817.

Freitag, November 17, 2006

Das Zisterzienserstift Stams


Der Hochaltar von Bartime Steinle, 1609/1613

Sonntag, November 05, 2006

Maria Straßengel - das Gnadenbild und das Wurzelkreuz

Die Legende erzählt, Markgraf Ottokar habe das in Straßengel verehrte Bild Mariens von einem Kreuzzug aus Jerusalem mitgebracht. Das derzeit verehrte Bild zeigt Maria als Mädchen in einem langen, blauen, mit goldenen Ähren bestickten Kleid, das von einem goldenen Gürtel zusammengehalten wird. Ihre langen, blonden Haare sind aufgelöst. Sie steht auf einer Blumenwiese. Den Hinergrund bildet ein rostbrauner, sternenbedeckter Himmel. Man nennt die Darstellungsweise "Madonna im Ährenkleide" und es gibt sie auch an zahlreichen anderen Orten Europas. Das Gnadenbild, das jetzt auf dem Hochaltare seinen Platz hat, ist eine Kopie aus dem späten 14. bzw. beginnenden 15. Jh. Es kann daher nicht identisch sein mit dem von Markgraf Ottokar geschenkten Bild. Bei der Restaurierung der Kirche 1884/85 erhielt es seinen jetzigen Platz auf dem aus weißem Marmor gemachten Hochaltar über der Aussetzungsnische.
Nach Straßengel wallfahren die Menschen seit dem 12. Jh. von nah und fern und bringen ihre Anliegen und Nöte mit der Fürbitte Mariens vor Gottes Angesicht. Zahlreiche Votivbilder an den Wänden der Kirche geben Zeugnis von dem tiefen Glauben, mit dem Menschen in ihrer Hilflosigkeit Zuflucht bei Maria in Straßengel suchten. Auch heute noch kommen sie, einzeln und gemeinsam, um ihre Bitten mit der Fürbitte Mariens zu vereinen und leisten so der Aufforderung Christi Folge: "Bittet und ihr werdet empfangen".

Unterhalb des Gnadenbildes ist im Hochaltar in einem Glasschrein ein kreuzförmiges Reliquiar, das das sogenannte "Wurzelkreuz" enthält. Eine Chronik des Stiftes Rein aus dem 14. Jh. berichtet, ein Hirt habe um das Jahr 1255 in der Nähe der Gnadenkapelle sein Vieh gehütet. Als die Tiere unter einer Tanne ungewöhnliche Unruhe zeigten, ging er der Sache nach und fand, aus einer Wurzel gewachsen, das Bildnis des Gekreuzigten: deutllich erkennbar das Haupt mit geöffnetem Mund, Haupt- und Barthaar aus feinen Wurzelfasern und ein gegliederter Körper mit zur Kreuzigung ausgespannten Armen und gekreuzten Füßen. Der Hirte meldete seinen Fund dem Abt von Rein, der seinerseits den Erzbischof von Salzburg benachrichtigte. Dieser begab sich nach Rein. In seiner und des Abtes Gegenwart mit viel Volk als Zuschauern wurde das Bildnis von der Wurzel gelöst und in die Kirche übertragen. Alsbald wurde dieser Fund als wunderbares Ereignis gewertet und das Fest der Kreuzauffindung (3. Mai), das dem hl. Kreuz zu Jerusalem galt, wurde auch zu einem Verehrungstag für das Kreuz zu Straßengel. Pflanzenphysiologen bestätigen, daß an dem Wurzelgebilde keine menschliche Bearbeitung vorgenommen worden sei.

Maria Straßengel bei Graz

Heiligtümer, die auf Berghöhen stehen, zeugen oftmals von hohem Alter. So auch die der Cistercienserabtei Rein gehörige Wallfahrtskirche Maria-Straßengel bei Graz. Von einem Ausläufer des sogenannten Frauenkogels blickt sie weithin ins Murtal und auf die Gipfel und Höhenzüge des Grazer Berglandes und der Gleinalpe. Sie steht auf dem Platz eines uralten Wachtturmes, der in der slawischen Besiedlungszeit strazelnik hieß, was so viel wie Wachtturm oder -berg bedeutet. Daraus leitet sich das mittelalterliche strazinola und der heutige Name Straßengel für Ort und Kirche ab.
Schon in der Urkunde aus dem Jahre 860 wird an dieser Stelle ein Kirchlein erwähnt, das zum Erzbistum Salzburg gehörte und in der Hauptpfarre Gratwein lag. Im Jahre 1129 kamen, von dem Traungauer Markgrafen Leopold gerufen, Cistercienser aus Ebrach in Franken in die Steiermark und ließen sich in Rein nächst Gratwein nieder. Ihnen überließen die Erzbischöfe Eberhard I. und II. das schon erwähnte Kirchlein zur Abhaltung des Gottesdienstes für die Konversbrüder, die auf den von Markgraf Ottokar III. vermachten Höfen Retz, Straßengel und Judendorf die Feldarbeit errichteten. Auch ein Marienbild erhielten sie von Ottokar, das er 1157 vom Kreuzzug heimgebracht hatte. 1209 wird die Kapelle in einer Urkunde ausdrücklich als Marienkapelle erwähnt. So geht die Marienverehrung auf dem Straßengler Berg bis ins 12. Jh. zurück. Um das Jahr 1255 fällt die Auffindung des sogenannten Wurzelkreuzes, ein aus einer Wurzel gewachsenes Kreuzesbild, das sich in der Folgezeit ebenfalls als Anziehungspunkt frommer Andacht und Wallfahrt erwies.
Die heute bestehende Kirche samt ihrem Hauptturm entstand zwischen 1346 und 1366 unter den Äbten Hartwig und Selfried von Rein. Bei der Planung und Finanzierung des Baues wurden sie von zwei Mitbrüdern namens Johannes und Markus Zeyriker tatkräftig unterstützt. Diese stammten aus Wien und widmeten einen Großteil ihres Erbes dem Bau des Heiligtumes. Sie dürften auch ein Bindeglied zur Wiener Dombauhütte darstellen, deren Einfluß auf den Kirchenbau zu Straßengel erkennbar ist.
Ebenso steuerten Stände und Landbewohner der Steiermark 5000 Pfund Silber zum Bau der Kirche bei, die schon am 8. September 1355 von Bischof Ulrich III. von Seckau geweiht werden konnte. Das Marienheiligtum erfreute sich bald eines regen Zulaufes. Es wird sogar berichtet, daß an manchen Tagen der Gottesdienst auch im Freien abgehalten werden mußte, da der Kirchenraum die Menschenmenge nicht faßte. Viele Schenkungen trugen zur Ausgestaltung und Verschönerung des Gotteshauses bei. Zum Hauptturm erstand ein niedrigerer Glockenturm - mutmaßlich über den Grundmauern des alten Wachtturmes erbaut - mit einem Treppentürmchen. In den Glockenturm wurde eine zweigeschossige Kapelle eingebaut. Im Turm hängen drei Glocken, von denen die zwei größeren aus den Jahren 1455 und 1681 stammen.
Die bedeutendste Änderung erfuhr die Kirche durch den Anbau einer barocken Seitenkapelle und des Sakristeigebäudes mit einem Oratorium im Obergeschoß. Ihm fielen 1754 die schönen gotischen Fenster der Nordseite zum Opfer. Mit dem Standbild der hl. "Anna selbdritt" erhielt die Kirche ein drittes Gnadenbild als Mittelpunkt einer großen Annabruderschaft, die zeitweise sehr großen Anklang fand. Das Mitgliederverzeichnis dieser Bruderschaft ist noch vorhanden.
Im Jahre 1788 kam es unter der Regierung Kaiser Josefs II. zu einer gefährlichen Situation, als die Auflassung und der Abbruch der Kirche angeordnet wurde. Doch die umwohnende Bevölkerung erreichte die Rückgängigmachung des Aufhebungsdekretes. In der Folgezeit blühte die Kirche zu Straßengel wieder zu einer weither besuchten Gottesdienst- und Wallfahrtsstätte auf. Sie gilt auch noch in unseren Tagen als ein Heiligtum, das nicht bloß wegen seiner malerischen Lage und künstlerischen Schönheit, sondern auch zu siller Einkehr und frommem Gebet besucht wird.

Samstag, Oktober 28, 2006

Die Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg, Nieder-Österreich, der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht

Gelehrte sprachen die Meinung aus, daß der Sonntagberg ein heidnischer Kultort gewesen sei. Dies ist nicht unglaublich, wenn man die günstige Lage des Berges betrachtet. So erklärt sich auch der Zustrom der Bewohner der Umgebung seit unvordenklicher Zeit und die Erbauung von einer oder zwei Kapellen durch christliche Missionäre wahrscheinlich aus dem nahen Stifte Seitenstetten. Auch sollen Einsiedler die stille Bergeinsamkeit bewohnt haben. Die Äbte von Seitenstetten wandten dem Berge ihre warme Sorge zu. Wie der Abtkatalog des Stiftes berichtet, erbaute 1440 Abt Benedikt I. auf dem Salvatorberg (Heilandsberg) - so hieß damals der Sonntagberg - eine Kapelle.
Die Entstehung der Wallfahrt berichtet die Legende in folgender Weise:
Ein Hirte verlor eines Tage seine Herde und suchte sie mehrere Stunden lang. Endlich war er durch das fruchtlose Umherirren und aus Kummer über die verschwundenen Tiere so müde geworden, daß er nicht mehr weiter konnte. Er sank bei einem rauhen Felsblock zusammen und fiel, nachdem er sich Gott empfohlen, in einen tiefen Schlaf. Der Herr erhörte das Gebet des armen Hirten durch ein freundliches Traumbild, das ihm den Ort zeigte, wo er seine verlaufene Herde wieder finden könnte. Die Freude weckte den schlafenden Mann, und zu seiner Verwunderung sah er neben sich auf dem Felsen ein rundes, weißes Brot liegen, dessen Genuß seine gesunkenen Kärfte belebte. Neugestärkt eilte er nach der im Traume bezeichneten Stelle und fand dort wirklich die verlorene Herde wieder.
Der Hirte erzählte seine ihm wie ein Wunder scheinende Gebetserhörung und Labung durch das gefundene Brot voll dankbarer Freude dem Volke. Diese Begebenheit wurde von diesem als Beweis erkannt, daß der liebe Gott auf jenem Berge besonders verehrt und angebetet werden wolle und ihn auch als eine Zuflucht für bedrängte Christen erwählt habe.
Jener Felsen aber, an dem der ermattete Hirte eingeschlafen und durch das Traumbild von seinem Kummer befreit worden war, erhielt vom Volke den Namen "Zeichen- und Wunderstein". Die Gebetserhörungen nahmen in der Folgezeit stetig zu, wodurch natürlich der Zulauf des gläubigen Volkes immer größer wurde. Die bereits auf dem Berge bestehenden zwei oder, wie es heißt, sogar drei Kapellen genügten nicht mehr, und man mußte daran denken, eine größere Kirche zu erbauen.

Donnerstag, September 21, 2006

Der heilige Fidelis von Sigmaringen und seine Reliquien in Feldkirch

Heiliger Fidelis von SigmaringenKurze Lebensbeschreibung des heiligen Fidelis

Geboren in Sigmaringen 1577. Wurde zu Freiburg im Breisgau 1601 Doktor der Philosophie, 1611 Doktor beider Rechte. 1612 wurde er Priester und Kapuziner und erhielt den Namen Fidelis. Sein größtes Arbeitsfeld war FELDKIRCH. 1619 kam er in dieses Kloster auf ein Jahr lang. 1621 erbat der Rat von Feldkirch seine Rückberufung. Von Feldkirch aus war er Missionär im Prättigau (Schweiz). Von den dortigen Aufständischen (Reformierten) wurde er in Seewis am 24. April 1622 ermordet. Kaum des Märtyrertodes gestorben, wirkte er viele Wunder in Feldkirch, in Süddeutschland, in der Schweiz und in Italien. So war es der allgemeine Wunsch, daß diesem Märtyrer des wahren Glaubens recht bald die Ehre der Altäre zugestanden werde. Er wurde 1729 selig und 1746 heilig gesprochen.

Heiliger Fidelis, bitte für uns!

Gebet zum hl. Fidelis

O unendlich gütiger, barmherziger Gott, der Du deinem getreuen Diener Fidelis die Schätze deiner Allmacht und die Gaben Deiner Gnade so mitgeteilt hast, siehe auch auf mich sündigen Menschen herab, der ich Dir die Verdienste und das vergossene Blut des heiligen Fidelis aufopfere. Ich bitte Dich durch die Verdienste dieses Heiligen, du wollest mich in allen Trübsalen und Widerwärtigkeiten trösten, meine Krankheiten heilen, in Verfolgungen mich beschützen und in allen Anliegen (vorzüglich in diesem N. N.) mir zu Hilfe kommen! Heiliger Fidelis, sei du mein Fürbitter und Fürsprecher und lasse mich deine vielvermögende Fürbitte und Hilfe erfahren, so viel es nach dem liebreichen göttlichen Willen geschehen kann. Amen.

"Ein treuer Freund ist ein starker Schutz!" (Sirach. 6. 14.)

Reliquien des hl. Fidelis in Feldkirch

Das Kapuzinerkloster in Feldkirch besitzt eine eigene Fideliskapelle, die bei der Seligsprechung des Heiligen erbaut und später erweitert wurde. An dieser Kapelle wurde schon damals eine Zelle angebaut, die eine getreue Nachahmung jener ist, die der hl. Fidelis in Feldkirch bewohnte und wohin man auch das Getäfel und die noch vorhandenen ärmlichen Einrichtungsgegenstände seiner Zelle übertrug. An Reliquien sind noch vorhanden:
1. Das Haupt des Heiligen. 2. Zwei gotische Monstranzen mit Gebeinstücken des Heiligen. 3. Das Schwert womit der Heilige erschlagen wurde, samt der Scheide. 4. Der Gürtel des Heiligen. 5. Sein Bußgürtel. 6. Sein Meßbuch. 7. Seine Sandalen. 8. Sein Siegelstock. 9. Seine Trinkschale. 10. Sein Versehbeutel. 11. Ein Stück Holz von seiner Geburtsstätte. 12. Ein Stein von seiner Marterstätte. 13. Ein seidenes Beutelchen. 14. Ein Pantoffel, den Papst Benedikt XIV. bei der Heiligsprechung des hl. Fidelis trug. 15. Der Mantel des Heiligen. 16. Ein Meßkleid des Heiligen. 17. Sein Sarg. 18. Drei Handschriften des Heiligen. 19. Sein Betschemel. 20. Das Fahnenbild, das bei der Heiligsprechung des hl. Fidelis in Rom verwendet wurde.

Kirchliche Druckerlaubnis wird erteilt. Apostolische Administratur Feldkirch am 16.4.1952, + Franziskus Tschann, Weihbischof

Samstag, September 09, 2006

Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau in Maria Roggendorf

Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau in Maria Roggendorf , seinem Äußeren nach unverkennbar italienischer Herkunft, blickt auf ein hohes Alter zurück. Schon 1450 befand sich sein "Kern", mit dem Bildnis Mariens und des Jesuskindes bemaltes Leder, in einer Kapelle des Orts. Ein Verwalter des benachbarten Raffelhofes, dessen Kind durch Gebet vor dem Bild Heilung gefunden haben soll, hatte es aufstellen lassen. Auch später erbeteten Verehrer Mariens wunderbare Erhörung in ihren Bedrängnissen, alte Votivtafeln bezeugen es noch heute. Das Gnadenbild zog immer mehr Wallfahrer an, von nah und fern, so daß die kleine Kapelle die Pilger nicht fassen konnte. Dies veranlaßte Gregor Heller, den Abt des Benediktinerstiftes Göttweig, zu dem Maria Roggendorf gehört, 1651 die heutige Wallfahrtskirche erbauen zu lassen. Die italienischen Architekten G. A. Cannevale und C. A. Carlone schufen das frühbarocke Werk, dessen strenge Schönheit auch in seiner künsterlischen Ausstattung hervorragt. Ihren Höhepunkt fand die Wallfahrt im 18. Jahrhundert: So wurden z.B. 1715 allein am 8. September 5000 Kommunionen gespendet, wobei viele Priester die Messe sogar in Privathäusern feiern mußten. 1785 aber verbot Kaiser Josef II. alle Wallfahrten und Prozessioen. Erst nach 1900 zogen wieder "Kreuzscharen" zum Fest Mariä Geburt nach Maria Roggendorf - ein kleines Zeichen einstiger großer Wallfahrtsherrlichkeit. Vom Bundesdenkmalamt sorgfältig restauriert, fand das Gnadenbild den ihm gebührenden Platz an den Stufen zum Altarraum. Mit der Weihe am 14. September 1969 sollte die Wallfahrt in erneuerter Form auch das Jahr hindurch wieder aufleben.

Der selige Pater Engelbert Kolland aus Ramsau im Zillertal, Tirol

Der Selige wurde am 21. September 1827 geboren. Nach schwerer, von Glaubenskämpfen bedrohter Jugend erreichte er sein Ziel: 1847 Sohn des hl. Franziskus in der Tiroler Franziskanerprovinz; 1851 Priester des Allerhöchsten. Als Missionär zog er ins Heilige Land. Nach kurzem Dienste am Hl. Grab in Jerusalem wirkte er, von Christen und Nichtchristen hochgeschätzt, als Glaubensbote in Damaskus. Bei der großen Christenverfolgung erlitt er in Damaskus den Märtyrertod am 10. Juli 1860. Er wurde seliggesprochen von Papst Pius XI. im Jahre 1926.

Der Selige ruft dich auf:
Bleib treu deinem katholischen Glauben!
Nähre deinen Glauben durch die Predigt!
Stärke deinen Glauben im Gebet!
Steh zu Christus in Messe und Kommunion!
Vergiß nicht deine himmlische Mutter Maria!

Seliger Engelbert, erbitte uns Treue im Glauben durch echt christliches Leben! Schenke der Kirche Einheit und Frieden! Erflehe den Ungläubigen und Heiden das Licht des Evangeliums!

Mit kirchlicher Druckerlaubnis

Freitag, August 25, 2006

Dom zu St. Jakob, Innsbruck


Farbaufnahme und Verlag Viktor Holy und Sohn, Innsbruck, Hofgasse

Montag, August 14, 2006

Maria Lichtenegger, ein Vorbild und eine Fürsprecherin der Jugend

Maria Lichtenegger wurde zu St. Marein bei Pickelbach (Umgebung Graz) als Kind des Tischlermeisters, Hausbesitzers und späteren Bürgermeisters Wilhelm Lichtenegger und der Aloisia, geb. Hammer, am 4. August 1906 geboren.
Schon als Kind zeigte sie eine außerordentliche Frömmigkeit. Eifrig und ungemein gesammelt im Gebete, verehrte sie jeden Tag den Heiligen Geist und hatte eine innige Liebe und Andacht zum lieben Heiland im Allerheiligsten Sakramente, bei dem sie stundenlang verweilte und den sie vom Tage ihrer ersten hl. Kommunion (11. April 1915) bis zu ihrer Todeskrankheit täglich empfing. Ebenso kindlich verehrte sie die reinste Gottesmutter Maria und betete alle Tage den heiligen Rosenkranz. Schon als größeres Schulkind hielt sie täglich ihre Betrachtung. Sie liebte und übte die Abtötung, bewahrte gewissenhaft ihre Jungfräulichkeit, war überaus stimmbegabt und sangesfreudig und ein eifriges Mitglid des Kirchenchores, stets heiter, bescheiden und von gewinnender Freundlichkeit gegen jedermann, gütig und liebevoll gegen die Armen und eine selbstlose Förderin alles Guten, besonders der katholischen Zeitschriften und der Heidenmissionen.
Am 8. Juli 1923 verschied sie nach zweimonatiger, mit Engelsgeduld ertragener Krankheit. Am offenen Graber nannte sie ihr Pfarrer den "Sonnenschein der ganzen Gemeinde" und empfahl sich und seine Pfarrgemeinde ihrer Fürbitte. Am 1. März 1936 starb Vater Lichtenegger nach einem beispielgebenden Leben und nach längerer, mit erbaulicher Geduld ertragener Krankheit im 63. Lebensjahre eines seligen Todes.

Dienstag, August 01, 2006

Gebet des Hl. Klemens Maria Hofbauer (1751 - 1820)

Mein Erlöser, sollte denn der schreckliche Zeitpunkt herangerückt sein, wo Du kaum noch einige Christen findest, welche von dem Geiste des Glaubens belebt sind? Hast Du durch eine furchtbare Wirkung Deines Zornes uns Deines anbetungswürdigen Schutzes beraubt? Haben die Laster und das Sittenverderbnis Deiner Kinder Deine strafende Gerechtigkeit unwiderruflich herausgefordert? Du Stifter und Vollender unseres Glaubens! Wir beschwören Dich in der Bitterkeit unserer zerknirschten und gedemütigten Herzen, gestatte doch nicht, daß das schöne Licht des Glaubens in uns erlösche! Amen.

Dienstag, Juli 04, 2006

Der heilige Clemens Maria Hofbauer

Der hl. Clemens Maria Hofbauer wurde geboren zu Taßwitz in Mähren am 26. Dezember 1751. Als erster deutscher Redemptorist wurde er zu Rom unter die Söhne des heiligen Alfons von Liguori 1784 aufgenommen und ein Jahr später zum Priester geweiht. In Warschau entfaltete er beinahe 20 Jahre lang eine großartige apostolische Tätigkeit. Von dort samt seinen Ordensbrüdern vertrieben, kam er nach Wien, wo er von 1808 bis zu seinem Tode (15. März 1820) so segensreich wirkte, daß er den Namen "Apostel von Wien und Österreich" erhielt.
Unermüdlich war er im Predigen und Beichthören, im Besuchen der Kranken.
Zahllose Sünder bekehrte er, Laue bracht er zu neuem Eifer, Irrende führte er
zur Wahrheit zurück. Besondere Liebe trug er zu den Armen und Waisen. Was er
hatte, das gab er her; Gutes tun war sein Leben. Er war ein glänzendes Abbild des
göttlichen Erlösers, für den allein er lebte und arbeitete." (Urteile von
Zeitgenossen.)

Seine heiligen Gebeine ruhen in der Kirche Maria am Gestade in Wien. Papst Leo XII. hat ihn am 20. Januar 1888 selig gesprochen. Papst Pius X. hat ihn am 20. Mai 1909 den Heiligen beigezäht.

Gebet.

O Gott, der Du den heiligen Clemens Maria mit wunderbarer Glaubensstärke und unbesiegbarer Standhaftigkeit geziert hast, wir bitten Dich, mache uns durch sein Verdienst und Beispiel so stark im Glauben und so feurig in der Liebe, daß wir die ewigen Belohnungen erlangen. Durch Jesum Christum unsern Herrn. Amen.

Mit kirchlicher Genehmigung.

Donnerstag, Juni 22, 2006

Das Gnadenbild von Mehrerau - Tatsachenbericht einer auffallenden Heilung

Mehrerauer Gnadenbild
Es war am Samstag, den 5. Juni 1937. Ich saß für kurze Zeit im Krankenstübchen einer stillen Dulderin namens Emilie Gehrer von Höchst. Die Bedauernswerte, geboren am 24. Mai 1907, wurde schon jahrelang von einem hartnäckigen Blasen- und Nieerenleiden heimgesucht und mußte das Bett hüten. Ich konnte mich an jenem heißen Nachmittag an der Geduld und Gottergebenheit der Vereinsamten - Vater und Stiefmutter waren beim Heuen, die Geschwister auswärts bei der Arbeit - nur erbauen. Wie freudig nahm sie meine Anregung entgegen, ihren Schutzengel zur Begrüßung des Allerheiligsten an ihrer statt vor den Tabernakel zu schicken oder den göttlichen Heiland durch die geistige Kommunion zu sich herbeizurufen. Während der Woche erhielt sie öfter im Hause die hl. Kommunion.
An der Stubenwand ob dem Krankenbette konnte ich Erinnerungen an Lourdes wahrnehmen. Dorthin durfte die Kranke dank der Frürsorge von Schweizer Wohltätern im Mai 1935 mit dem Schweizerischen Krankenpilgerzug reisen. Die Schwerkranke kehrte von Lourdes bitter leidend zurück, ließ sich aber von niemand im Vertrauen zu Maria erschüttern.
Vier Wochen später war ich wieder zur seelsorglichen Aushilfe in Höchst. Der Zustand der Kranken hatte sich bedeutend verschlimmert. Emilie erkannte mich nicht mehr, ihre Augen versagten den Dienst. Das fortgeschrittene Nierenleiden (Nephritis) hatte die Sehkraft der Augen zerstört. Alle befürchteten das baldige Hinscheiden der schmerzbeladenen Sodalin. Vater und Geschwister betreuten sie mit großer Liebe und Fürsorge. Mit einer abermaligen Aufmunterung zum öfteren Erwecken der geistigen Kommunion und zur vollen Ergebung in Gottes heiligen Willen verabschiedete ich mich von der ehemaligen Klosterkandidaten (Baldegg), die mir als sichere Todeskandidatin vorgekommen ist. Als ich ihr sanft die schmale Leidenshand drückte, sprach ich zu ihr: "Gute Emilie, wenn Du droben im Himmel bist, dann lass' mir die selige Gemma Galgani schön grüßen". Bei diesen Worten nickte sie mit dem Kopfe. Über ihre verhärmten Züge glitt ein leichtes Lächeln.
Juli und August gingen vorüber, Emilie litt weiter ihr bitteres Leben. Mit anderen wunderte ich mich sehr darüber. Der treubesorgte Pfarrer Martin Tschavoll hatte mir am 3. Juli erklärt: "P. Leo, wenn Sie die Jungfrau Emilie noch lebend antreffen wollen, dann müssen Sie noch heute zu ihr gehen, sie wird die nächste Woche wohl kaum erleben". -
Das Lebensflämmchen der stillen Dulderin glimmte weiter. Die Blindheit blieb bestehen. Indessen schaute die Sterbenskranke in ihrem Geiste ein Bild, das fest in ihrem Gedächtnis haftete. Mehr visionär als im Traume sah sie wiederholt die Madonna von Lourdes, welche sie auf ein Gnadenbild aufmerksam machte. Hier würde sie Erlösung von ihrem Leiden erhalten. - Wo hatte Emilie dieses Bild, von dem die Gnadenmutter von Lourdes sprach, doch nur gesehen? Es erschien bekannt. Nach längerem Nachdenken erinnerte sich die Kranke an die Jahre ihres Küchendienstes im St. Bernhardskolleg zu Mehrerau. In der Klosterkirche war gleich hinten beim Hauptportal links, ein gotischer Altar mit einem altehrwürdigen Gnadenbild der Gottesmutter mit dem Jesuskind. Davor hatte Frl. Emilie 1929 - 1930 oft gebetet. Zunächst wagte sie nicht, von der Weisung der Gottesmutter jemandem etwas mitzuteilen. Die erste leise Andeutung machte sie ihrem Bruder P. Martin, der sie Mitte August zum zweitenmal in diesem Sommer besuchte, weil der behandende Arzt schon täglich den Tod befürchtete. Der eigene Bruder vertröstete sie auf Mithilfe, sobald er genügend mit Gott und guten Freunden über die schwierige Angelegenheit beraten habe. Weil Pfarrer Tschavoll trotz wiederholten Drängens der Leidenden ihrer visionären Weisung keinen Glauben schenkte, zog Emilie Kaplan Wilhelm Ritter ins Vertrauen. Rasch nacheinander erhielt P. Martin in gleicher Sache einen Brief vom Herrn Kaplan und seiner Kousine. Seine eindringliche Bitte an den Hauptseelsorger von Höchst, mit Emilie nach Mehrerau zu fahren, blieb erfolglos. Am 8. September rief Kaplan Ritter P. Martin - damals Kooperator in Strengen am Arlberg - telephonisch an. Dieser eilte mit dem nächsten Zug nach Höchst, fest entschlossen, in einem Sanitätswagen mit Emilie nach Mehrerau zu pilgern. Bis über die Mitternacht des oben genannten Tages hinaus prüfte der Bruder sämtliche Aussagen seiner Schwester, bis er sich innerlich überzeugte, daß hier kein Selbstbetrug vorliege und den energischen Bitten der Schwerkranken und Blinden so rasch wie möglich entsprochen werden müsse.
Am 9. September setzte sich P. Martin mit P. Laurenz Göppel, Prior von Mehrerau, telephonisch in Verbindung und erwirkte sofort die Erlaubnis von Abt Kassian Haid, die Schwester nach Mehrerau bringen zu dürfen. Der Bruder bestellte von Bregenz den besten Sanitätswagen auf 2 Uhr Nachmittag. So wurde die Kranke, die immer wieder sagte, "in Meherau werde ich erlöst", begleitet vom eigenen Bruder und der Krankenschwester Agathangela, nach dem Orte ihrer Sehnsucht verbracht. P. Martin übernahm allein alle Verantwortung, nachdem der Arzt und die Seelsorger sie entschieden abgelehnt hatten.
Im Kloster hatte P. Prior die meisten Patres von der Ankunft des Mitbruders P. Martin verständigt. Zwei Sanitätsmänner der Stadt trugen die Erblindete auf der Krankenbahre des Sanka vor das Gnadenbild. Emilie lag zuerst regungslos da, ihre abgemagerten Hände faltete sie zum Gebete. Nach Schluß der gesungenen Vesper betete P. Martin in Erinnerung an die Gebetsweise des hl. Bernhard das "Salve Regina". Inzwischen versammelten sich einige Patres und Brüder hinter ihm. Alle empfanden großes Mitleid mit der Schwerkranken. Emilie streckte indessen hilfesuchend ihre Hände zum Gnadenbilde empor. Ein starkes Zittern ging durch ihren schwachen Körper. P. Bernhard gab auf Bitten P. Martins der Kranken mit dem Allerheiligsten den Segen. Wenige Augenblicke nach dem Segen ging ein heftiges Zucken durch ihren Körper, ein lauter Freudenseufzer entrang sich ihrem Munde. Sie wandte sich mit kristallschönen Augen an ihren Bruder, der links an ihrer Seite kniete und sagte: "O, ich sehe! O, das Allerheiligste, und dort oben das Gnadenbild der Mutter Gottes!" Erregt unterbrach man die Gebete. Tieferschüttert neigte sich der Bruder zu seiner Schwester nieder und fragte sie: "Ja siehst du das wirklich?" "Ja, freilich sehe ich es!" "Siehst du auch mich?" - "Ja, du bist doch der P. Martin". - "Was ist da drüben?" - "Das ist die Krankenschwester".
Alle Umstehenden erfaßte freudige Erregung. Nach dem lauten Beten der Lauretanischen Litanei erhielt die Geheilte mit dem Allerheiligsten nochmals den Segen. Emilie lag ruhig und friedlich auf der Krankentrage. Ihr ganz verwandeltes, frisch aussehendes Antlitz leuchtete in froher Dankbarkeit. Sie fühlte keine Schmerzen mehr, was umso mehr auffallen mußte, weil sie am gleichen Tage vier Morphiumspritzen erhalten hatte, um den Transport überhaupt bestehen zu können. Nach der Verladung in das Sanitätsauto nahm Emilie gegen Durstemfinden ein Glas frische Limonade zu sich. Abt und Patres zogen sich tiefergriffen auf ihre Zellen zurück, nachdem der Abt dem wegfahrenden Auto seine herzlichsten Segenswünsche nachgerufen hatte.
Samstag, den 11. September 1937, kam P. Martin auf seiner Rückkehr von Höchst nach Strengen schnell nach Mehrerau und brachte die freudige Kunde, seine Schwester sehe gut aus, fühle keine Schmerzen mehr, die inneren Organe, die solange ihren Dienst teilweise oder ganz versagt hatten, täten wieder ihre Pflicht und Schuldigkeit, mit ihren klaren Augen lese sie die kleinste Druckschrift.
Es ist begreiflich, daß der merkwürdige, aber durchaus glaubwürdige Vorgang am 9. September 1937 vor dem Mehrerauer Gnadenbilde zunächst in Höchst, in Bregenz, dann bald auch in der Umgebung tiefen Eindruck machte. Vertrauen und Verehrung zum dreihundert Jahre alten Gnadenbild sind seitdem erheblich gewachsen.

P. Leo Schlegel, S. O. Cist., Mehrerau

Anmerkung: Emilie Gehrer wohnte später bei ihrer Schwester Frau Ernst-Gehrer, Mehrerau